Short cuts

Wheatus

Wheatus (Columbia/sonyi In Mutters Keller wurde dieses Debüt aufgenommen, aber dank dem Gespür des Bandkopfs Brendan B. Brown ist von Dilettantismus nichts zu hören. Das Trio will wohl die Presidents Of The USA beerben und stibitzt auch mal bei den Barenaked Ladies, aber unter dem fröhlichen Pop-Rock verbergen sich erfreulich böse Spitzen gegen das bedauernswerte Dasein von Teerigem, gegen fiese Mädchen und Möchtegern-Gangstet 3,0

Thieves Like Us

Hurry Up And Wait ror Me( E H o L A / T I s ) Schon herzig, wie das Wiesbadener Trio gegen Drogen und Nazis und andere Geißeln unserer Zeit wettert- und sich dabei so an den gegenwärtigen Massengeschmack anbiedert Hier wird alles gebracht, was gerade gut geht: Alternative Rock, gerne auch Pop. Eine naive Frauenstimme, aber auch gefälliger Männergesang. Und natürlich ein Cover, in diesem Falle „While My Guitar Gently Weeps“. Es ist nicht nur die Gitarre, die weint 2,0

Godhead

2000 Tears Oi Human Error r v i R G i N) Für sein neues Label Posthuman Records hat sich Marilyn Manson eine Band ausgesucht, die das Kunststück vollbringt, mindestens genauso krank wie der Hausherr auszusehen. Und ebenso gemein zu klingen. Gratulation, Godhead! Die Washingtoner mögen wie Epigonen wirken, aber sie sind seit Jahren unterwegs und klingen inzwischen kompakter als Manson auf seinem letzten Werk. Ein bisschen mehr im Leben stehen sie auch. Nur die Vfersion von „Eleanor Rigby“ hätten sie sich sparen können.3,5

CatSunFlower

Drivinq South, Staying There (z o M B a » In den Süden ist man in der Tat gefahren, nämlich in die Toskana, um in einem alten Landhaus aufzunehmen. Dem bayrischen Sextett ist es dort anscheinend gelungen, sich komplett abzumelden und keine kommerziellen Zwänge mehr wahrzunehmen. Dieses vierte Album entwirft losgelöst von jeglicher Modernität entspannte Meloi dien, die von der immer noch herrlich unaffektierten Stimme Heide Triskas leben und von der originellen Instrumentierung – bei Cat Sun Flower nerven die Blasinstrumente nicht, sie bringen einen höchstens zum Lächeln. Wie jeder einzelne Song. 3,5

Blind Passengers

Neosapiens isyndecade mv/emi) Angst kann man schon kriegen, wenn die Blind Passengers sich ausmalen, i wie die Zukunft unserer Welt aussehen wird. Untermalt vom gewohnt düsteren, bedeutungsschwangeren Computer-Dark-Wave-meets-Metal-Sound ist die Rede von „Puppetbirthmachine“, „Permutation“ und einer „Hall Of Pain“. Leider schmerzt manchmal auch der manierierte Gesang und die allzu simple Botschaft. Programmierer Nik Page hat gleich noch ein Buch mit demselben Titel geschrieben.2,0

Brings

Superieilezick iimg k o l n ) Seit zehn Jahren stehen Brings im Schatten von BAP, was schlimm sein muss. Noch schlimmer ist allerdings, was die Kölner auf ihrem siebten Album zusammenschustern: altbackener Rock, verkitschter Schlager und Reime, die weh tun, wenn nicht gerade Karneval ist und man selbst sturzbetrunken.1,0

InnesSibun

EastMonroe -ulftone/edel) „No guitars were harmed in the making of this album“, konstatiert Innes Sibun vorsichtshalber, denn schließlich liebt er sein Instrument, auch wenn er es manchmal drangsaliert – natürlich nur der Songs zuliebe. Sibun liegt der Blues am Herzen, bisweilen auch der Rock, aber auf keinen Fall gnadenloses Gegniedel, das nur der Selbstdarstellung dient 3,0

Fetish

So Many Prophets (v i R G i N i Aus Kapstadt kommt diese komische Band, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie sich ganz auf die ätherische Stimme von Michelle Breeze verlassen oder doch draulos dreschen solL Unter massenweise Gitarren und Keyboards wird manch viel versprechender Song vergraben, an anderer Stelle kommen die Songs gar nicht in die Gänge, sondern dröhnen dumpf vor sich hin. Melodie ist manchmal doch Trumpf. 2,5

Alternative Moments

(SONY MUSIC MEDIA) Welch originelle Idee: Man presst auf ein Doppelalbum alles, was das Herz anrührt: Alternative Rock in seinen traurigsten, sanftesten, winseligsten Minuten. Kuschelrock für Fortgeschrittene. Es schluchzen Oasis, Queensryche und HIM neben Reamonn und Kid Rock. Wen kümmert es schon, dass da nichts zusammenpasst- unddieCardigansso wenig alternativ sind wie Everlast? 1,0

Julian Dawson

Coloqne Again Or ( H E A D l i n e ) Seit 25 Jahren steht Dawson jetzt auf der Bühne- genug Material für ein Livealbum also. 16 Songs singt der Brite in abgespeckter Fassung, vom Fast-Hit „How Can I Sleep Without bu“ bis zum abschließenden Bekenntnis „I Don’t Feel Like Dancing“, das Publikum stört dabei kaum. Nur bei wwwjuliandawson.com erhältlich. 3,5

WeLoveYou…SoLoveUs,Too

(WE 1OVE rOU/U!£[S/VIRGIN) Die zweite Werkschau des kleinen britischen We Love ou-Labels. Größ-tenteüs mit Bands bestückt, von denen – bis auf wenige Ausnahmen wie Bomb The Bass – noch nie jemand etwas gehört haben dürfte. Nicht weiter schlimm, denn diese gelungene Zusammenstel-lung aus Folk, Indie, Groove und Post Rock eignet sich ideal als Mixtape für Freunde und Frauen. Bestechend un-bekümmert.4,0

Spacer

The Beamer (pussyfoot/virgiN) Luke Gordon, einstmals Miterfinder des Pussy-Foot-Sounds, hat richtig erkannt: Drum’n’Bass is dead. Daher wird auf Soloalbum Nu 3 lieber ein weiter Bogen aus Breakbeats, Funk und House gezogen. Ein funktionierender Tanz auf nicht zu vielen Hochzeiten, dabei auch noch innovativ. 3,0

Dominique Horwitz

Singt Jacques Brei (INDIGO) Der segelohrige Schauspieler als erstaunlich kompetenter Brei-Interpret eine schöne Live-Aufhahme. 3,5

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