SHORT CUTS :: VON BIRGIT FUSS & CARL-ERICH HAGEN

Noa BlueTouchesBlue (Polyoori Die einst so sensible und inspirierte Israelin wirkt auf ihrem neuen Album meist wie eine schlappe Celine-Kopie. Mike Hedges (The Cure, Manics) produzierte der Sängerin eine Handvoll belangloser Pop-Liedchen, die leider keinerlei eigenen Charakter mehr vorzuweisen haben. Schade. 1,5

Status Quo

Famous In The Last Century (Mercurv) „Don’t Stop“, ein Album voller Coverversionen von 1996, war die letzte wirklich erfolgreiche Quo-Veröflentlichung. So mag es kaum verwundern, dass die aktuelle CD erneut einen Schwung alter Rock’n’Roll-Klassiker im von Parfitt/Rossi schon lange nicht mehr überarbeiteten Boogie-Stil enthält. Von „Hound Dog“ bis „Roll Over Beethoven“ fällt die Sache allerdings reichlich kraft- und schwunglos aus.1,5

lan Anderson

The Secret Lanquaqe Of Birds (ROADRUNNER/CONNECTED) Mit seinem nach 1983 und 1995 dritten Soloalbum liefert lan Anderson eines der besten und interessantesten Jethro Tull-Alben der letzten 20 Jahre ab. Ein hauptsächlich akustischer Alleingang, der soundmäßig die seligen Zeiten von „Song Front The Whod“ und teilweise gar ^4qualung“ wieder aufleben lässt.3,0

Taxmde

Imaqinate i w e a >

Gitarrenpop, der so normal ist, dass er harmlos, aber dennoch irgendwie erfrischend wirkt. Die vier in ihrer Heimat mit Platin dekorierten Australier arbeiten gern und gekonnt mit Vokal-Harmonien, die wohl nicht ganz unbeabsichtigt an frühe Beatles-Songs erbinern. 2,5 The Mighty Mighty Bosstones Pay Attention iMtKURn Etwas gesitteter – oder auch poppiger, wenn man so mochte – als zu ihren härtesten Rowdy-Zeiten gehen die Bostoner Ska-Punks auf „Pay Attention“ zur Sache. Ansonsten hat sich weder im Stil noch im Sound der Band um Front-Tier Dicky Barrett Großes getan: Hüpfen, Singen, Pogo… 2,0

Brazilian Beats (MR. a ON G O)

Der Hinweis auf 500 Jahre Brasilien ist unnötig: „Brazilian Beats“ versam- j melt Dancefloor-Folklore auf traditioneller Basis, für den „Ballermann“ nur bedingt tauglich. Dafür gibt es für Banausen ein Wiederhören mit einem sogenannten Sommerhit, der hier allerdings „Ba-tu-ca-da“ heißt und ein bisschen anders klingt. 4,0

Groop Dogdrill

Every Six Seconds (mantra/piaS) So viel Sex gab es selten. Kommt zwar nicht gerade alle sechs Sekunden, zieht sich aber durch das Album wie ein roter Faden: die Sorge um „Low Sperm Count“, „On Me Not In Me“ und „Mummy’s Little Soldier“. Der dazugehörige Rock beerbt mal Jesus Lizard, mal den Seattle-Sound. Der Punk fehlt freilich auch nicht Eine Platte aus England, untypisch. Hart, aber herzlich gelacht. 3,5

Hobotalk

Beauty In Madness (hut/virgin) „Heartsongs for good people – die Maxime, die sich Songwriter Marc Pilley für das Hobotalk-Debüt selbst zu- , geschrieben hat, klingt zu aufrichtig darüber kann man gar nicht mehr lachen. Zu schön sind auch die kleinen Lieder der Schotten: Da ist das abgeklärte „I’ve Seen Some Things“, das doch gar nicht traurig endet, das romantische „I Wait For bu“ und acht weitere Weisen, die einen trösten können, während man auf das nächste Travis-Album wartet. 4,0

The Black Sweden

Gold (EMI) Die Idee rauss man erst mal haben und dann auch noch so gnadenlos durchziehen: The Black Sweden kreuzen unsere liebsten ABBA-Hits mit Riffs von Deep Purple und Led Zeppelinjudas Priest und Kiss, Sweet und Metallica. Unter anderem. Das klingt gemein, aber lustig – wie ein Zusammenstoß von Rock-Gitarren und Pop-Appeal, bei dem nur einer zu Schaden kommt: der Purist. Und der liegt ja schon seit den A-Teens im Koma.

3,5

Weepingwillows

EndlessNight igrand rec./virgiN) Noch mal Schweden, aber ganz andere. Früher spielten sie Songs von den Righteous Brothers und Roy Orbison nach, heute klingen sie nur noch so, manchmal. Oft sucht Magnus Carlson allerdings auch den Morrissey in sich. Ähnlich defätistisch klingt er auf jeden Fall. Ein Album, das mit „There’s no trust. Not anymore“ anfängt, kann kein fröhliches sein. Traurige Melodien, desolate Gefühle – endlose Nacht eben. Und gar kein Morgen in Sicht.

3,0

Bunbury

Pequeno (EMI) Der Ex-Sänger der Heroes Del Silencio hat es nicht leicht Den pathetischen Hardrocker wollte er nicht mehr geben, als Popstar scheiterte der Spanier gleich mit seinem Solo-Debüt – „überproduziert“, findet nun auch er. Nummer zwei heißt „Klein“ und klingt auch so – simpler, altmodischer. Es ist den Eltern gewidmet und auch sonst ständig auf der Suche nach Wurzeln. Das kann mal maurisch sein, mal folkig oder Tango und Flamenco. Nicht innovativ, aber bunt. 3,0

Kari Bremnes

Norwegian Mood iKULTURVERKSTED/INDIGO) In Norwegen schon lange ein Star, jetzt auch in englischer Sprache erhältlich: Kari Bremnes wird hier zu Lande wohl nie das Radio erobern, keine großen Hallen füllen, aber diese Zusammenstellung ihrer schönsten Songs dürfte doch manchen Songwriter-Freund erfreuen. Viel Klavier, eine große Stimme und Lieder zwischen Chaiison.Jazz und Folk – teils arg schwermütig allerdings und an dunklen Tagen nicht zu empfehlen. 3,0

Sparklehorse

Distorted Ghost EP ( E M n Bei Mark Linkous weiß man, was einen erwartet. Immer wieder will man hören, wenn er erzählt, wie gern er ein „Happy Man“ wäre. Man weiß auch, es wird nie passieren. Und das nächste Sparklehorse-Album wird wieder ein Meisterwerk der Melancholie und Verschrobenheit 3,0

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