Short cuts VON MAIK BRÜGGEMEYER, BIRGIT FUSS, FRANK SCHÄFER :: Ron Sexsmith Whereabouts

Die lockere Eleganz der McGuinnschen Gitarre, die Sanftheit von Tim Hardins Stimme, die schwarze Romantik in Harry Nilssons Texten, die lakonischen Beobachtungen eines Ray Davies und vielleicht noch die Arrangements von Randy Newman… Zusammen gibt das: Ron Sexsmith. Mit „IV hereabouts“hat er nun fast unbemerkt (leider nur als Import zu bekommen) sein drittes Meisterwerk veröffentlicht. Schon das Debüt Ron Sexsmith wärmte das Herz, „Other Sotigs“ war noch becircender “ Whereabouts“ ist ein kleines Wunder. Die Byrds-Gitarren klingeln („Feel For Your Love“), die Klarinette swingt („One Grey Morning“), und diese Stimme: „God so loved the idiot boy/ He gave him coffee grounds in a paper cup/ And a reason everyday to keep getting up/ In a world that drags you down.“4,0

The Coalminer’s Beat

Daily Dose Of…

(SJORMY MONDAY REC.I

Jeder, der sowas wie ein „Rock-Radio* in seiner Nähe hat, kennt ihren Hit „Land Of Green“. Man denkt nur meistens, das müsse eine irische Band sein, vielleicht eine schottische – wenn der Sänger nur nicht so deutsch klänge! Auf ihrem sechsten Album versuchen die Schwaben, ihren Folk-Rock weniger altmodisch zu gestalten und neben Geigensoli und Streichersätzen auch Elektronik einzubauen. Hilft jedoch nichts, klingt trotzdem recht hausbacken. 3,0

38 Special

Live At Sturgis – s ? v) Die ewig pubertierenden Brüder von Lynyrd Skynyrd. Stimmt auch insofern, als hier ein weiterer Van Zandt die Südstaatenflagge hisst (Donnie nämlich). Aber immer nur Halbmast, zu mehr reichts nicht, wird’s nie reichen. Auch auf diesem Live-Mitschnitt vom letztjährigen „Super Bowl Of Biking And Rock’n’Roll“ in Sturgis, South Dakota, klingt alles ein wenig adoleszent, wie „Gleich hol ich meinen großen Bruder, dann sollst du mal sehen“ eben. Und anstatt nach Rinderscheiße riecht es mehr nach AOR-Nonchalance. Danny Chauncey, lead guitar, schießt zwar sein Magazin ganz leer, aber hey, Lynyrd Skynyrd haben drei von dem Kaliber! 2,5 MonkiPunk (nebuia sos/tis» Posaunen, Trompeten und Trommeln lärmen um die Wette. Der Sänger Chris Chameleon singt etwas, das Englisch sein könnte, aber so genau kann man das nicht wissen. Titel wie „Dick’s Advys“ und „Ol De Bewtiful Girls“ lassen auf Legastheniker oder Scherzbolde schließen. Bedauerlicherweise ist gar nichts lustig an dem Trio aus Südafrika – Affen ohne Punk, Swing ohne Schwung. 1,0

Colorfields

Incidents (N E a u l A B o s /11 5) So macht man es richtig. Das Quintett vom Kap könnte zwar manchmal etwas entschlossener klingen, aber bei so vielen Ideen darf einem auch mal die Luft ausgehen. Tribal-Sounds, Reggae und Dub, Elektro und Rock brauen sich zu einem Sound zusammen, der in seiner Maßlosigkeit manchmal die Ohren sprengt, dann wieder ganz leise angekrochen kommt und einen am Ende überrascht zurücklägst. Positiv überrascht 2,5

Peter Hammill & Roger Eno

The Appointed Hour

Peter Hammill

The Fall Of The House CH Usher

(FIE/ZOMBAI

j Unermüdlich arbeitet der alte Avant gardist Peter Hammill an ernsthafter Kunst: Gemeinsam mit Roger Eno nahm er eine Stunde improvisierte Mui sik auf, die nur der Übersicht wegen ! in Songtiteln unterteilt Ist. An Ham mills Oper „The Fall Of The House Of I Usher“ wirkten Andy Bell, Lene Lovich und Herbert Grönemeyer, interessanterweise als „The Herbaiist“, mit Kein Pop und kein Rock natürlich, aber oft betörende Musik, 3,0

Wendy Oldf leid

OnAPaleBlueDot (nebula bos/tisi Muss man mit diesem Nachnamen denn zwangsläufig langweilige Musik machen, die wohl ätherisch und spirituell sein soll, aber einfach nervt? Seit 1982 ist die Kapstädterin mit ihrem sanften World-Pop in der Heimat erfolgreich, und zu selten bricht sie aus dem Gesummse-Sound aus, singt endlich mit voller Kraft oder lässt Tricky per Sample helfen, die glatte Oberfläche aufzubrechen. „Fm Leonard Cohen on a bad day“? You wish. 1,5

George Thorogood & The Destroyers

Live In 99i s p v >

Der Mann ist ja nur des einen Solos mächtig. Sie wissen schon, dieses eine, wo die Soapbars seiner Gibson Byrdland richtig schön schmieren und das Eisenrohr über dem kleinen Finger infolgedessen recht nassforsch die Bünde entlang flutscht Volldampf voraus Ksp.allmeiiplaycmten‘.Das reicht nicht, schon gar nicht, wenn seine musikalischen Supplemente aus einer heiseren, intonationsschwachen „Röhre“, der ewig knarzigen Gießkanne, einem tumben Walking Bass und der bisweilen kitschig daherorgelnden Farfisa bestehen. RhythmVBlues mit Rockabilly-Einwehungen und leichter Punk-Atti rüde. Hatten wir schon. Wollen wir nicht mehr. Und der live-Mehrwert erschöpft sich dann auch im kaum noch nachvollziehbaren Zerdehnen der Simpelsongs. Badto the bonel 1,0

Sheryt Crow & Friends

Live From Central Park cmoior musio Da lädt man sich zur Sicherheit ein paar Musiker zuviel zum Konzert ein, damit die Bühne nicht so leer ist – und dann sagt tatsächlich keiner ab. Alle wollen mit Sheryl singen: Die Dixie Chicks trällern mit, Stevie Nicks bereichert ihr eigenes „Gold Dust Woman“, Chrissie Hynde ist da und Keith Richards auch. Sogar der Ex-Geliebte Eric Clapton wollte nicht nein sagen. Am Ende schmettern sie alle zusammen Dylans „Tombstone Blues“. Die Akkorde kennt halt jeder, die zünftige Party ist gebongt Nicht gerade aufregend, aber anständiger Rock’n’Roll. 3,0

Sam Etienne

PlacesToVisit ibungalowi Ein Mini-Album auf Vinyl: liebliche Easy-Listening-Skizzen, nicht ganz so unwiderstehlich wie auf „GoodHumor“ und von eher kinematografischem Zuschnitt Für den Lounge-Fan, Motorroller-Fahrer und versierten Platten-Connaisseur3,5

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