Stina Nordenstam – The World Is Saved

Die Welt ist also gerettet. Wenn das der Fall sein sollte, dann sicher nicht von Stina Nordenstam. In mindestens fünf Songs des neuen Albums liegt sie im Bett – und: „I start a revolution from my bed“, das war schon bei Oasis ein ziemlich lahmes Versprechen.

Doch die Bettruhe, die Nordenstam auf „The World Is Saved“ beschreibt, ist äußerst trügerisch. „It may be silent/ But I hear bombs fall/ I hear sirens/

Down in Whitehall“ Das ganze Album atmet eine unheilvolle Langeweile, die sich auch in den leisen, manchmal im Hintergrund aber beunruhigenden Stücken widerspiegelt. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Die Protagonisten sehen, wie alles den Bach runtergeht, das Leben, die Liebe, die Gesellschaft – doch alles verfällt langsam und schleichend, und sie scheinen wie gelähmt. Handlungsunfähig sehen sie drohendes Unheil herannahen. Beängstigend, wie in „125“ die Anmut eines Kampfflugzeuges beschrieben wird, das den Kanal überquert (wohin? Richtung Afghanistan? Irak?), wie der Selbstmörder in „Staring Out The World“ auf die Ereignislosigkeit vor seinem Fenster schaut: „Without a stip in raining/ Without a shift in daylight/ It could be any day now/ Another witness gone.“ Wie die Urlauberin auf Cayman Islands beim Schreiben einer Postkarte an den Geliebten feststellt: „I want to see you/ I want to see you bleed/ I can’t believe I payed for this/ There’s nothing here I need!“

Das Experimentieren hat Nordenstam ja schon auf dem letzten Album „This Is Stina Nordenstam“ aufgegeben, musikalisch ist „The World Is Saved“ daher ein äußerst angenehmes Album, um regnerische Tage im Bett zu verbringen, zumal man dieser Stimme ja immer gerne zugehört hat. Doch wenn man genau auf die Texte lauscht, treibt’s einen hinaus auf die Straße: „It is banging inside/ It is singing aloud/ Get on with your life.“

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