Swell – Everybody Wants To Know

Reduktion, Baby. Es steht zu erwarten, dass Swell mit ihrem nächsten Album die Metamorphose vom Band-Körper zum musikalischen Astralleib endgültig vollbracht haben werden. Im physikalischen Sinne ist das ja längst geschehen. Swell auf Tonträger, das ist Sänger und Schreiber David Freel in multünstrumentaler Personalunion, der am Rechner die Band generiert.

Was auch immer an unüberhörbaren Identifikationsmerkmalen im Lauf der Zeit aus dem Swell-Sound verschwand – das ratternde Schlagzeug, der harsche Raumklang, der hypermelodiöse Bass Monte Valliers -, das eigenartig fortschreitende Ruhen in sich selbst, dieses lakonische Abwinken ob all der Zweifel und großen Fragen hat es nicht beeinträchtigt.

„And we’re aimless and not chosen and we’re laughing“ lautet eine Textzeile vom 97er Album „Too Many Days JVithout Thinking“, und wie jenes ist auch dieses eins, das wächst. Wenn auch umgekehrt proportional. Wo früher zunächst gerade die ungewohnt homogene Klangoberfläche irritierte, istjiverybody Wants To Know“

brüchig, stückelig. Gleichermaßen konkret wie ungreifbar. Gestapeltes Wasser. Die ehemals zentrale Akustikgitarre ist zurückgenommen, eine elektrische hustet rhythmische Flecken, Drummer Rey Washam wechselt sich ab mit phasenweise ausgesucht billig klingender Digitalrhythmik.

Mit vier nachgefeilten Tracks von der „Feed“-EP vom Anfang des Jahres ist „Everybody Wants Tb Knov“ sicher nicht die beste Swell-Platte, soviel lässt sich sagen. Aber eine typische, die, wie jede andere Swell-Platte, schließlich doch nicht ist wie irgendeine andere Swell-Platte.

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