Swell – Feed

Die Wüstensohne stoßen langsam auch in digitale Landschaften vor

Die San Francisco-Neo-Folk-Veteranen Swell lassen es gemach angehen mit dem neuen Album. Zwei Jahre liegt ihr gar nicht übles „For All The Beautiful People“ nun schon zurück, und da ist es ja Zeit, die Wartenden mit wenigstens einigem neuem Material zu futtern „Feed“ versammelt sechs neue Lieder des phlegmatischen Trios, bessere Outtakes wohl des kommenden Langspielers, der im Frühjahr 2001 erscheinen soll Die Vorhut verspricht nun eine leichte Renovierung des Bekannten: Mit Low-Fi, No-Fi und allerlei dekonstruktivem Soundbrei stoßen sich Swell weiter ab vom Ufer des recht gegenständlichen Frühwerks und lassen jetzt schon mal einen Apparat digital rattern und eine Gitarre krachig entgleisen. Das alles passiert dabei mancherorts ohne das konsistente, kohärente Songwriting, das ihre Alben mal auszeichnete – vieles auf „Feed“ setzt eher auf die Assoziation als auf das feste Gerüst, und das ist ein bisschen erschreckend, denn immerhin mag man Swell eben ob ihrer Begabung zum Lied und zur Melodie.

Nichtsdestotrotz ist hier die Melodie noch König – inmitten digitaler Fragmente erheben sich die gewohnt schönen Tonreihen und guten Ideen wie Inseln im Meer des Vergessens und kurze Glückshaufen im emotionalen Ödland -Swell versuchen den Übergang mit bedachter Vorsicht und wagen das Experiment nur auf bekanntem Territorium.

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