Taking Woodstock :: Start: 3.9.

Wie nähert man sich einen Mythos? Und was kann man noch zeigen, wenn zum 40. Jubiläum schon alles gesagt sein wird? Man erzählt ohne Pathos von den Dingen am Rande. Ang Lee („Brokeback Mountain“) gelingt dies mit seiner Verfilmung von Elliot Tibers gleichnamigen Erinnerungen. Darin schildert er, wie Woodstock zufällig nach Bethel kam, zum Höhepunkt der Hippie-Bewegung wurde und das Leben vieler Menschen veränderte. Im Sommer 1969 kehrt der junge schwule Innenarchitekt Elliot (Demetri Martin) in seine Heimatstadt zurück, um das Motel seiner Eltern Sonia (Imelda Staunton) und Jake Teichberg (Henry Goodman) vor der Pleite zu bewahren. Als er liest, dem Veranstalter Michael Lang sei in der Nachbarstadt Wallkill ein Freiluftkonzert untersagt worden, bietet er ihm die Weide des Farmers Max Yasgur (Eugene Levy) an. Der Rest ist Legende. So endet der Film, als das Festival beginnt. Von den Musikern ist nichts zu sehen und zu hören. Statt dessen versammelt Lee Tag für Tag einen Querschnitt der damaligen Gesellschaft zwischen Summer of Love, Vietnam-Trauma und bürgerlichem Argwohn. Bei der Masse bleiben viele Charaktere blass, auch Konflikte verlaufen milde. Dennoch entsteht eine Stimmung, in der die damalige Magie zu spüren ist.

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