The Connells – Ring

Wer Jethro Tulls mit Abstand bestes Stück, „Living In The Past“, einmal völlig Schrat-frei und ohne Geflöte genießen möchte, der hat mit diesem Album bereits einen Treffer gelandet. Denn da, wo Marabu Anderson sein Blasrohr bemühte, erklingen jetzt erfrischend moderne Gitarren.

Apropos „modern“: „Ring“ ist bereits das fünfte Album der erfolgreichen Indie-Band aus Macon, Georgia, die so ganz nebenbei noch zu beweisen vermag, daß man nicht unbedingt wie eine Kreuzung aus Little Richard, den Allman Brothers und Otis Redding klingen muß, so man aus diesem Landstrich stammt.

Gemeinsam von den Connells und Lou Giordano (Lemonheads, Sugar) produziert, besticht auch „Ring“ wieder durch die scheinbar zufällige Gegenüberstellung von eingängigen Pop-Melodeien mit bitterböser Beziehungs-Lyrik. Daß die Brüder Mike und David Connell ein Faible für den Brit-Pop haben, ist offenkundig. Doch wo sich das Gros vergleichbarer US-Bands eher an Beatles, Kinks oder Stones orientierte, erwählten sich die Connell-Twins eher liebenswerte britische Exzentriker wie Rab Noaks und Nick Drake zum Vorbild.

Fazit: „Ring“ ist ein Werk der Marke „bittersüß“, und jeder Song ist Balsam für Herz und Hirn. Zwei Attribute, die man immer weniger CDs nachsagen kann.

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