The Cure :: Trilogy: Live In Berlin

An zwei Abenden im November 2002 spielten The Cure in Berlin drei Schallpatten komplett nach: „Pornography“, „Disintegration“, „Bloodflowers“. Schon früher hatte Robert Smith den inneren Zusammenhang der Werke erkannt und bei jeder Gelegenheit ausgeführt: diffus, aber unabweisbar. „Trilogy“ beweist: Das Leben ist ein gewaltiger Lichtdom aus Blau und Violett, in dem manchmal Farben explodieren. Musiker stehen reglos herum und zerren monotone, wabernde Melodien aus den Instrumenten. Das Publikum ist betäubt. In der Mitte schlurft ein kleiner, oben drauf wuscheliger Haufen herum und greint träge letzte Worte ins Mikrofon. It’s the last time. It’s so cold. Praying ior rain. The same deep waterasyou. How it alwaysends. No matter how far away, I will always love you. Das war die Welt der 80er Jahre, die Robertsmithwelt, die Smith ins Unendliche verlängert hat. Deshalb sieht das DVD-Cover aus wie der Fiebertraum eines „Zillo“-Grafikers. Deshalb fließen die ohnehin amorphen Stücke ineinander. Deshalb fällt kaum auf, dass Smith „Last Dance“ und „Homesick“ in den Ablauf von „Disintegration“, ja: integriert hat. Deshalb ist „Trilogy“ ein Mahnmal der irdischen Vergeblichkeit.

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