The Doors :: The Complete Studio Recordings

Jetzt alles in einer Box: das Studio-Schaffen in exzellentem Klangbild

„What A Bringdown“? Nicht wahr! Als damals die Doors und Jimi Hendrix Experience 1967 im Abstand von nur zehn Monaten zwei phänomenale LPs vorlegten, wurde ^4xis: Bold As Love“ als mindestens so hochkarätig gepriesen wie das Debüt. „Stntn-I ge Days“ dagegen, wird bis heute oft und gern kolportiert, fiel im Vergleich zum Erstlingswerk doch beträchtlich ab. Was, so prononciert behauptet, überhaupt nicht zutrifft. Jede andere Band, die eine Songkollektion vom Kaliber „Strange Days“ als Visitenkarte abgeliefert hätte, wäre damals in höchsten Tönen gelobt worden. Wieso wiederum das so ehrgeizige wie schwächelnde „The Soft Parade“ oft so gutmütig hoch bewertet wird, ist genauso rätselhaft. Wer nach der LP gewettet haben sollte, dass die Doors nach diesem Ausflug in Progressiv-Rock-Gefilde eine Kehrtwende vornehmen und mit „Morrison Hotel/Hard Rock Cafe“ zu neuerlicher Höchstform auflaufen würden, muss hellseherische Gaben besessen haben.

Obwohl die Band auf der Bühne zum Schluss manchmal zur wenig erquicklichen Parodie ihrer großen Jahre degenerierte, oft nicht mal mit professioneller Routine ihre Show durchziehen mochte und der Sänger auf einer Bühne in Miami nicht nur den Exhibitionisten raushängen ließ, war das letzte Studio-Werk JLA. Woman“tuxh mal ein nahezu schlackenloses Meisterwerk. Zu diesen Songs passte Morrisons rauhe, fast zerschossen anmutende Stimme kongenial.

Die Doors-CDs wurden über die Jahre hinweg in mehrfach neuen Überspielungen aufgelegt, teils in Klassen besser klingenden (wie die Zweit-Edition von „Strange Days“, die mit der Spieldauer von 35:15 wohlgemerkt), teilweise aber auch – was absurd war – in schlechteren Neufassungen wie die spätere Edition von „Morrison Hotel“] Das Elend hat jetzt ein Ende. Jedenfalls bei diesen komplett neu überspielten Studioaufnahmen.

Was – nur hier, bislang nicht aufEinzel-CDs! – vorliegt, dürfte wohl das klangtechnische Optimum dessen sein, was die offenbar bestens erhaltenen Analog-Master an Klangqualität hergeben. Klar besser als zuvor auf dem Box Set vor ein paar Jahren, das überwiegend eine Raritäten-Kollektion war, klingen sogar die meisten der 15 überwiegend „semiprofessionell“ aufgezeichneten Demos, Outtakes und Konzertmitschnitte, auf der siebten CD unter dem Titel „Essential Rarities“ zusammengefasst Abgedruckt sind sämdiche Songtexte. Die Liner Notes schließlich offerieren ein paar durchaus profunde Überlegungen zu jedem Album. Auch diese: „Strange Days“ may be the most cohesive Doors album in their catalog.“ Wie wahr.

4,5

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