The Faint – Wet From Birth

Als vor zwei Jahren The Faints zweites Album „Danse Macabre“ von 2001 auch hier erschien, wies es mindestens ebenso in die Zukunft wie in die Vergangenheit: Duran Duran, The Cure, New Order, Front 242 oder Bauhaus tauchten als Referenzen auf, doch genauso passte es irgendwie zum Electro-Clash, der gerade die Clubbesucher bewegte, zur Wiederkehr des Progrock und zur Verbindung von Elektronik und Gitarrenmusik, wie sie wenig später überall zu hören war. The Faint verbanden die Attitüde der „The“-Bands mit Tanzbarkeit und einer für gewöhnlich anonymen, projektaffinen Club-Hipness. Hört man „Danse Macabre“ heute, wirkt vieles recht simpel und der Eindruck des ersten Hörens will sich nicht mehr so recht einstellen, deshalb jetzt das Update: „Wet From Birth“. Rythmischer, eingängiger, großkotziger, schlüpfriger – aber auch verführerischer, tanzbarer und irgendwie sexy (auch wenn „Erection“ hier der kürzeste und einzige unnötige Song ist). Zwei der besten Songs zu Beginn: „Desperate Guys“ und „How Could I Forget“, mit Streichern und verführerischem Groove, dann der Bastardrock „I Disappear“, „Southern Belles In London Song“ changiert zwischen mediävalem Folk und Army Of Lovers, „Drop Kick The Punks“ schrammt heftig am Krautrock, der Gesang ist eher Johnny Rotten, „Phone Call“ synthetisiert Reggae und schwurbelt sich dann in einen Oasis-Refrain. „l’ve been meaning to tell you how I feel/ But instead I got the phone call/ Just thought l’d call to let you know/I wanna be alone all night again.“ Music boys can dance to.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates