The Futureheads – News And Tribute

Ein bisschen gemein ist es schon, dass das Debütalbum der Futureheads bei uns nicht so doll gefeiert wurde wie die Erstlinge der Kaiser Chiefs, von Bloc Party oder Franz Ferdinand. Hatte die Band aus dem nordbritischen Sunderland doch alles richtig gemacht: aufgepunkten New Wave voller flotter Melodien eingespielt und sich als Co-Produzent Andy Gill ins Studio geholt – den Gitarristen von GangOf Four, der Band, nach der alle Neo-New-Wave-Combos seit drei Jahren klingen wollen. Zwar haben die Futureheads ihr Debüt weltweit 250 000-mal verkauft. Die meisten Kritiker einigten sich aber darauf, dass die Band zwar Potenzial hat, aber noch ein bisschen Zeit braucht und man besser mal die zweite Platte abwartet.

Die ist jetzt da. Doch „News And Tributes“ wird gleich mächtig vergeigt. Im hinteren Teil der Platte hätte eine Nummer wie „Yes/No“, die außer einem aufdringlichen Schlagzeug kaum etwas zu bieten hat, vielleicht nicht so gestört. Als Eröffnung ist die Nummer eine ziemliche Katastrophe. Und die wilde Gitarre, die anschließend in „Cope“ die Flucht nach vorne antritt, ist zu aufgeregt und verkrampft, um wieder alles in Ordnung bringen zu können. Während „Fallout“ und „Burnt“ weiterhin zu offensichtlich von XTC klauen, klappt es bei „Skip To The End“ dann doch noch ganz gut mit dem Timing, dem Songwriting und dem mehrstimmigen Gesang.

Allerdings kriegt der neue Produzent Ben Hillier (Depeche Mode, Blur) nicht immer einen so knackigen Sound hin wie in diesem Song, lässt die Nummern oft zu breit, zu undifferenziert klingen. Auch ein paar Kanten mehr hätten dem Album gut getan, das überraschenderweise dann am besten ist, wenn sich die Band weniger jungdynamisch und mehr wehmütig gibt: bei der hübschen Popnummer „News And Tributes“, vor allem aber bei „Face“, das aufs Wesentliche reduziert endlich so eindringlich und frisch klingt, wie man sich die ganze Platte gewünscht hätte. Naja, vielleicht nächstes Mal.

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