„The House That Trane Built“

von Ashley Kahn ist, so der Untertitel, „The Story of Impulse Records“. Ein Label-Porträt also und erfreulicherweise nicht viel mehr, denn an Büchern über John Coltrane aus biografischer, musikologischer oder soziopolitischer Sicht herrscht für wahr kein Mangel. Das eine oder andere hat Kahn selbst verfasst. Auch wenn Trane als Spiritus Rector hier allgegenwärtig ist, so geht es dem Autor doch zuvorderst um Impulse! Records, um die Label-Philosophie, die Veröffentlichungspolitik, das Cover-Design, die ganze Geschichte. Impulse! stand für Qualität in Sachen Produktion, für Freigeistigkeit in Bezug auf Musik. Creed Taylor, Produzent und Mogul wider Willen, beförderte die Visionen seiner Künstler, darunter Charles Mingus, Sonny Rollins, Albert Ayler, Archie Shepp. Mochten Tranes Erkundungszüge noch so ins Jenseitige zielen, Taylor suchte sie umzusetzen, auf Platte zu bannen. Gemeinsam mit Bob Thiele und etlichen anderen Impulsgebern (pardon the pun!). Am Ende hat der Leser weit mehr erfahren als Label-Interna und Details über Sessions, er wurde Zeuge der Evolution des Jazz von den frühen 60er Jahren bis hinein in die 70er, vom anfänglich unbändigen Gestaltungswillen der Post-Bop-Ära bis zu den Fusion-inspirierten Crossover-Projekten nach Tranes Tod 1967. Ganze Alben werden ausführlich gewürdigt, seltene Fotos gezeigt, die Discografie allein ist den Preis wert.

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