The Nazz – Open You Eyes – The Anthology :: Vinyl von Wolfgang Doebeling

Sie hatten einen fliegenden Start, als Support für die Doors und als Begünstigte eines lukrativen Publishing-Deals. Mit Todd Rundgren hatten sie überdies einen Musiker in ihrer Mitte, der sich auf Melodien verstand und feine Songs zu schreiben wusste. Als dann aber 1968 ihre Debüt-LP „Nazz“ herauskam, war sie mit ihren angloseligen, an den Small Faces des Vorjahres und an The Who des vorvorigen Jahres ausgerichteten Sounds ein wenig zu spät dran, um für Furore zu sorgen. Aus heutiger Sicht bedauerlich, denn die Hälfte der Tracks hat den Zahn der Zeit überlebt. Rundgrens Umgang mit Vorbildern war oft ingeniös, selten platt. So hört man The Move heraus, Hendrixund Buffalo Springfield, nicht einfach zitiert, sondern transponiert in Rundgrens ureigene Handschrift. Die zweite LP, „Nazz Nazz“, stellte einen weiteren Schritt in Richtung Individualismus dar, dann stieg Rundgren aus, die Band löste sich auf, und »Nazz Nazz“ war nurmehr Resteverwertung. Hier ist alles, auf drei LPs, durchwachsen. (SPV/ Cargo)

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