THE REVEREND HORTON HEAT – Space Heater :: NIERSCOPE/UNIVERSAL

„Houston, we have a problem“, blödeln die drei Jungs von The Reverend Horton Heat im Booklet, auf Stühlchen sitzend wie Jodie Foster in „Contact“. Dann heben sie ab: mit Surf & Space im Stil von Dick Dale und Link Wray, mit Trashabilly und Hard-Boogie. Wie pervertierte ZZ Top ohne Bart, Rocket From The Crypt mit mehr Geschichtsbewußtsein, Soumern Culture On The Skids mit mehr Witz. Wobei – das Cover mit seiner zehntausendsten B-Movie-Parodie deutet es an – der Humor manchmal arg schülerkompatibel ist.

Die Revs, wie sie der kenner nennt, veröffentlichten die ersten beiden von vier Alben auf Sub Pop, als dieses Label noch das coolste der Welt war. Als es nicht mehr das coolste war, verließen Reverend Horton Heat den Laden und wechselten zu Interscope, das auch ziemlich cool ist. Weil das Trio nicht nur aus Dallas stammt, sondern dort auch noch immer Platten produziert, ist auf „Space Heater“ zwischen Tex und Mex alles möglich, und dahinter die Unendlichkeit. Mit ihrer Vorliebe für Produzenten-Legenden haben die Revs diesmal Ed Stasium um Beistand gebeten, einen Mann, der die Ramones und Motörhead und unzählige andere überstanden hat.

Und siehe, der Reverend hat eine große Leistung vollbracht. Das Album mag lustig gemeint sein, aber es klingt sehr seriös nach dem, was vor kurzem noch Tarantinismus oder so hieß. Die launigen Mucker von Tito And Tarantula kann man jetzt vergessen. Und das wollte man ja. Denn Kult ist doch ganz bestimmt nicht etwas, das per Ankündigung entstehen könnte.

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