The Soul Of Disco :: Beats von Joachim Hentschel

Wenn die Diskothek Paradise Garage in Manhattan morgens zumachte, öffnete simultan der Plattenladen nebenan, und die Nachtgäste standen an, um gleich die Musik mit nach Hause zu nehmen, nach der sie eben mit den Hintern gewackelt hatten. In den mittelspäten Siebzigern sei der Disco-Sound „schwuler, schwarzer Punkrock“ gewesen, hat der junge Produzent James Murphy im letzten Heft gesagt – man kann das nicht so ganz nach vollziehen, wenn man die 13 gut gekämmten, historischen Darbietungen auf dieser Compilation hört, aber klar: Damals war es Underground, keine Verkaufsmusik. Mit Herbie Hancock, Sister Sledge (o.) und Kool & The Gang sind spätere Hitmacher mit frühen Perlen dabei, der Rest kommt von Vergessenen, gnadenlosen Drummern und Triangelisten, E-Piano-Hechten, Eunuchensängern und Soul-Priesterinnen. So großes Theater für Tanzmusik, das gab es nie mehr. (Ministry Of Sound)

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