The Strangers :: Bryan Bertino (Start 20.11.)

Man muss ein Genre nicht neu erfinden, um mit einem Film zu fesseln. Es reicht, wenn man den Rahmen des Standardplots geschickt justiert. Der Slasherfilm von Regiedebütant und Drehbuchautor Bertino folgt ganz den klassischen Regeln, wenn er das junge Paar James (Scott Speedman) und Kristen (Liv Tyler) in einem abseits gelegenen Ferienhaus von drei maskierten Fremden terrorisieren lässt. Während üblicherweise eine ausgelassene Stimmung in den Horror kippt, drückt hier allerdings ein Beziehungsstreit zwischen James und Kristen gleich aufs Gemüt. Sie wollen sich wohl trennen, das Wochenende ist ein letzter Versuch der Versöhnung, und ihr Schweigen untereinander gipfelt auch beim Kampf gegen die wortlos agierenden Killern in einer nervenaufreibenden Stille, in der Folk- und Country-Musik vom Plattenspieler eine surreale Spannung schafft. Ohne große oder vor Blut strotzende Effekte und mit minimalistischer Gestaltung kriecht das Grauen in der Hütte langsam näher. Getreu dem Genre ist das tödliche Ende unausweichlich. Aber die Atempausen bis dahin sind mit perfider Raffinesse gesetzt.

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