Tom Schilling & The Jazz Kids

Vilnius

Der Schauspieler würdigt auf seinem Debütalbum seine Vorbilder

Jetzt kann man sich darüber streiten, wer hier zu viel Element Of ­Crime gehört hat: Tom Schilling oder seine Begleitband. Der Schauspieler ist laut eigener Auskunft stark von Nick Cave inspiriert. Aber kein Idol könnte weiter entfernt sein von Schillings sympathischer Knaben­stimme, die sich redlich müht, Gefühl und Stil in seinen Gesang zu legen. Seine Crooning-Versuche erinnern dann aber doch unverkennbar an Sven Regener, circa „Weißes Papier“.

Den melancholische Mörderballaden von „Vilnius“ hat Moses Schneider einen adäquat-­abgründigen Surfrock-noir-Sound verpasst. Dass Schilling die richtigen Vorbilder hat, beweist auch eine Version von Bettina Wegners „Kinder“. (­Embassy of Music)