Tragically Hip: Über alle Straßen

Jeder hippe Tankstellenwart sollte dieses neue Album von The Tragically Hip im Cassetten-Sortiment führen – neben der „Bestem von Hank Williams und Document“ von R.E.M. „Trouble At The Henhouse“, so der Titel des exzellenten Albums, handelt nämlich von der Straße, ist auf der Straße entstanden und – klar – muß auf der Straße gehört werden: auf langen Überlandfahrten zum Beispiel oder nachdem man einer Stadt und dem dazugehörigen Lover den Rücken gekehrt hat. The Tragically Hip spenden Trost und Kraft, und so lange ihre Cassette im Autoradio läuft, so lange läßt man seine Knarre im Handschuhfach liegen. Der brüchig tremolierende, folkige Gesang, die mächtigen Gitarrenschübe fassen die besten Momente der amerikanischen Rockmusik zusammen. Auf dem Album werden Neil Young und Crazy Horse anvisiert und R.E.M. immer mitgedacht. Die Dynamik besticht. „Put It Off“ zum Beispiel, das auf dem neuen Album den krönenden Abschluß bildet und auch einen der Höhepunkte auf diesem „New Voices“-Sampler, steigert sich von einer depressiven Ballade zum wuchtigen Kracher. Fast unmerklich, aber unaufhaltsam. The Tragically Hip – das ist bewegende Musik über, von und für die Straße. Und natürlich nicht nur für Automobilisten.

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