Tunng :: Turbines Hüftlahme Folktronica: Gehört die Zukunft dem Gedudel?

Eine Weile geht das gut. Insbesondere der Auftakt mit dem mählich die Spannung aufbauenden „Once“ und dem von einem Knarzbass vorangetriebenen „Trip Trap“ ist äußerst gelungen. Das klingt verheißungsvoll, abwechslungsreich und geradezu famos. Danach allerdings verlieren sich die pastoralen Melodien und Harmonien allzu oft im Reich des Dudeligen und Semi-Prätentiösen. Bei einem Großteil der insgesamt neun Songs wäre ein wenig mehr Rock als Folk, mehr Gesang als Gesäusel angebracht gewesen, damit einem am virtuellen Kaminfeuer nicht die Augen zufallen.

So endet die Platte in einigen hüftlahmen, schläfrig machenden Liedern, die auch durch hier und da eingestreute, harmlose Geräusch-Experimente nicht interessanter werden. In dieser Form hat Science Fiction keine Zukunft. (Full Time Hobby/Rough

Trade) ALEXANDER MÜLLER

Frankie & The Heartstrings The Days Run Away Charmant gestylter Pubrock aus Sunderland, noch ausbaufähig

Diese Jungs aus Sunderland inszenieren sich so stilsicher dandyhaft, dass es leichtfällt, auf sie reinzufallen. Bevor man einen Ton gehört hat, vermutet man als in den 80er-Jahren popsozialisierter Mensch, dass Frankie &The Heartstrings eine neue Lieblingsband sein könnte. Vielleicht auch weil der „Guardian“ sie schon mal schnell mit den Dexys Midnight Runners und Orange Juice verglichen hat. Doch wenn man dann endlich die Musik der Band hört, stellt man fest, dass sich hinter dieser retrohippen Oberfläche Songs verstecken, die zwar aufgeregt, aber nicht unbedingt immer aufregend sind -charmanter, mit pfiffigen Gitarren ausgestatteter Pubrock, der live wohl ganz gut rüberkommt.

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