Weltmusik

Festivals aller Völker rund um den Globus sind das Thema von GLOBAL CE-LEBRATION. Wie auf der vorangegangenen „Global Meditation“hat Produzentin Brooke Wentz vom New brker Label „Ellipsis Art“ auf vier CDs mit insgesamt 54 Titeln Vokal- und Instrumentalmusik von erstaunlicher Vielfalt gesammelt. Religiöse Zeremonien, Tänze und Gesänge von den kaledonischen Inseln im Süd-West Pazifik, aus Nordbrasilien, Ägypten, Shanghai, Lettland, Peru, Marokko, Kuba, Indien, Aserbadjan und anderen Ländern finden sich allein auf der ersten CD mit dem Titel „Dancing JVith The Gods“. Hier geht es nicht um den persönlichen Stil einzelner bekannter Musiker, sondern um die Faszination fremder Kulturen und, auf einer tieferen Ebene, um eine in die Zyklen der Natur eingebundene Lebensweise. Vom übermächtigen Einfluß der amerikanischen Unterhaltungsindustrie ist bei den meisten Aufnahmen wenig zu spüren, entsprechend ungewohnt klingt die Musik. Noch extremer ist die Auswahl an Exotischem auf der neuesten Produktion VOICE OF FORGOTTEN WORLDS – zwei CDs mit einem ausgezeichneten 96seitigen Bild-Textband. (Ellipsis Art CD 3230, Gongs repräsentieren schon in ihrer Kreisform etwas von der Idee der Weltmusik: Ihr besonderer Klang und ihre ursprünglich rituelle Funktion (vor allem in Asien) haben sie aber auch ganz konkret zu einem unverzichtbaren Bestandteil von Festivals werden lassen. Ihr Einsatzbereich zieht sich vom modernen Sinfonie-Orchester über Gamelan und therapeutische Workshops bis hin zur Rockmusik.

Der Hamburger „Klanghaus“-Gründer Jens Zygar setzt den Gong kreativ in seiner ganzen Vielseitigkeit ein. Mit Keyboarder Steve Schroyder (Tangerine Dream) gründete er das STARSOUNDS-ORCHESTRA. Die zwischen Psychedelic-Rock und Ambient/ Trance schwingende Musik folgt den von Cousto errechneten „Planetentönen“. Zygars neues Soloalbum „Beyond The Edge“ (A.I.M.) ist gekoppelt mit einem ebenso einfallsreichen Gong-Übungsbuch. (Aquarius CD 0006)

Die „Fusion“ von islamischer und christlicher Musik im Mittelalter wird auf faszinierende Art von dem international besetzten Ensemble SARBAND vorgeführt. Unter der Leitung von Dr. Yladimir Tyanoff musizierte sich die Gruppe mit ihrer undogmatischen Auffuhrungspraxis in die erste Reihe der Ensembles Alter Musik. Auf ihrer dritten CD „Libre Permeil De Montserrat“ singen und spielen Sarband mit dem Jugend-Chor des Osnabrücker Doms Werke aus dem „Roten Buch“, ein Kodex aus dem 14. Jahrhundert. Weite melodische Bogen für Solo-und Chorgesang, oft mehrstimmig in der Kompositions-Technik der französischen „Ars Nova“, wechseln mit instrumentalen und vokalen „erdigen“ Tanzsätzen und Volksliedern. Die Pilger wollten sich mit dieser flotten Musik zur Nachtwache munter halten, der von der Kirche vorgeschriebene lateinische Text (mit deutscher Übersetzung im informativen Booklet) sollte dagegen zur Buße ermahnen. Ein etwas grotesker Tanz also, zu dem der mittelalterliche Totentanz paßt und vielleicht sogar die von einem Teil der Sarband-Fangemeinde hergestellte Verbindung zu Dead Can Dance. (Jaro 4171-2/In Akustik)

In geradezu unheimliche Bereiche der Seele fuhrt der brasilianische Perkussionist AIRTO MOREIRA mit seiner eindringlichen schamanischen Musik auf „The Other Side Of This“. Produzent Mickey Hart, legendär als Drummer von Grateful Dead und mit seinem Rykodisc-Label einer der bedeutendsten „Weltmusiker“ überhaupt, arbeitete mit Airto schon für Coppolas „Apocalypse Now“ zusammen. An Airtos vokal-perkussiver, experimenteller und zugleich meditativer Musik haben unter anderem mitgewirkt: die Heilerin Verna Yater, Diana Moreira, Kitaro. (Ryko RCD 10207/ Aquarius 2475)

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