Willie Dixon – Wilies Blues

Komponist, Texter, Musiker, Arrangeur, Produzent, Talent-Scout: Willie Dixon war in den 50er Jahren der wichtigste Mann bei Chess Records, nicht zuletzt als Mittler zwischen Künstlern und Management. Umso erstaunlicher, dass er erst gen Ende der Dekade einen eigenen Longplayer veröffentlichte, an seiner Seite der Boogie-erfahrene Memphis Slim. Zu zweit hatten sie bereits zahlreiche Clubs in und um Chicago bespielt, für diese zweitägigen Sessions zog man zusätzlich Gitarre, Saxofon und Schlagzeug heran, die bei Bedarf verhalten agierten oder ungezügelt. Selten zuvor und nie mehr danach wurde Country Blues so fabelhaft umgesetzt in reine Energie. Höhepunkt ist „I Got A Razor“ mit einem sich plusternden Willie Dixon, halb Pfau, halb Pfeifer im Wald, süffisant und sarkastisch, zum Walking Beat aus Slap Bass und Slims launischem Geklimper. Ganz groß. Derzeit verfügbar in gleich vier Varianten. Einer mäßigen von OBC zum Preis von ca. 12 Euro, einer passablen UK-Edition auf Rollercoaster für ca. 16 Euro, einer guten 180g-Pressung auf Fantasy für knapp 30 Euro sowie bereits seit einem Jahr als audiophile Doppel-LP mit 45rpm von Analogue Productions, rund 50 Euro teuer. Und jeden Cent wert.

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