Roger Waters: Drastische, Israel-kritische Worte zum Massaker in Israel

Der Pink-Floyd-Mitbegründer hatte bislang keine Zeit sich zum Gaza-Krieg zu äußern. Jetzt holt er den großen Meinungs-Hammer raus

Kaum hat Roger Waters seine merkwürdige Doppel-Aufführung von „Dark-Side of the Moon“ im Londoner „Palladium“ hinter sich gebracht, begab er sich in sein stattliches Anwesen, brühte einen Tee auf und setzte sich vor seinen Rechner.

Pink Floyd – Live at Pompeii – die Kritik:

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Kamera an, Mikrofon auf.

Es folgt ein fünfeinhalb-Minuten Clip zum Gaza-Krieg, in dem man nur seinen Kopf in Volloptik sieht.

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Der graue Grummler aktualisiert seine spezielle Sicht der Dinge. Keine Differenzierung, alles wie zu erwarten. Erstaunlich ist bestenfalls der drastische Duktus seiner Tirade in schwarz-weiß.

Er redet sich in Rage.

Eine Woche hat er nach den Massakern der Hamas auf dem Hippie-Techno-Festival und den Kibbuz-Anlagen gewartet.

Und jetzt: DAS musste mal gesagt werden, das musste mal raus! Danach dürfte auf dem Letzten klar sein, wie der Pink-Floyd-Mitbegründer so tickt.

„Sein Herz ist schwer“, angesichts der Kämpfe, die in den nächsten Tagen in Gaza Stadt und dem gesamten etwa 40 Kilometer langen Küstengebiet am östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten zu erwarten sind. Das Ganze wird sehr wahrscheinlich schrecklich werden, keine Frage.

Aber Waters erwähnt die Vorgeschichte mit tausenden Toten und Verletzten, die lange vorbereitete Attacke der Hamas mit keinem Wort.

Stattdessen greift er selbstgerecht die „liberalen westlichen Demokratien“ an. Sie hätten nicht auf ihn, den ewigen BDS-Trommler gehört. Es ist ein Blick mit vorgestanzter Perspektive, gewohnt pathetisch vorgetragen.

„Joe Biden hat einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer geschickt. Was ist der Plan, Joe? Werden sich die USA an der völkermörderischen Bombardierung von Kindern in Gaza beteiligen? NEIN?”

Auch UK-Premierminister Rishi Sunak wird angegriffen, auch weil dieser das BDS-Boykott-System angeblich massiv kriminalisieren würde.

Roger Waters kocht wie gehabt seinen matrahaft wiederholten Film auf. Eine Optik, in der es nur Schwarz und nur Weiß gibt. In Treue fest zur eigenen Überzeugung stehen, ist sein Gemüse.

„Ich stehe uneingeschränkt an deiner Seite des gesamten unterdrückten palästinensischen Volkes.“

Und:

„Keine Kriegsverbrechen mehr“ – nur von israelischer Seite, versteht sich.

Eine seiner Kernaussagen zu den Ereignissen:

„Kommen wir zum letzten Samstagmorgen. Hatten die palästinensischen Widerstandskämpfer, die aus dem Freiluftgefängnis Gaza ausgebrochen sind, ein gesetzliches Recht und eine moralische Verpflichtung, sich gegen den Besatzer ihres Landes zu wehren?

Seine Antwort:

„Ja, das hatten sie!“

All die Gewalt bedauert er knapp. Er sagt auch. „Kein Töten mehr durch irgendjemanden, auch nicht durch Hamas und IDF.“

Dennoch bleibt er dabei, dass Israel gefälligst zu akzeptieren hat, „dass das zionistische Experiment gescheitert ist, weil es nur mit mehr Tötungen fortgesetzt werden kann. Es würde auch das Ende der illegalen militärischen Besetzung des gesamten palästinensischen Landes durch Israel bedeuten.“

Mit dieser Meinung steht Waters auf der Welt nicht alleine. Seine Position ist nun noch eine Nuance klarer rausgehauen, als bereits vielfach zuvor.

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