ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

R.E.M.
Up
(Warner, 1998)
Nach „Murmur“ und „Green“ war das elfte Album so etwas wie das dritte Debüt von R.E.M., nun als Trio. Ein zerschossenes, fragiles und genau deshalb so berührendes Werk voll zauberhafter Höhepunkte – von der Liebesballade „At My Most Beautiful“ bis zur Hymne „Walk Unafraid“.

Eric B. & Rakim
Paid In Full
Island, 1987
Ein großer Wurf der Neuen Schule des Mittachtziger-HipHop. Im Studio von Marley Marl entstehen symphonische Sounds. DJ Eric B. ist für die handgemachten Scratches verantwortlich, über die MC und Internal-Rhyme-Erfinder Rakim seinen ambitionierten Rhyme-Flow legt.

Kendrick Lamar
Damn
(TDE, 2017)
Das Gegenteil zum Jazz-Rap und Social Commentary von „To Pimp A Butterfly“: harter Trap, industrielle Sounds, Tracks für die Tanzfläche und zum Aufdrehen des Autoradios. Kein Kendrick-Song wird auf Konzerten vehementer mitgerappt als der Piano-Banger „Humble“.

Johnny Cash
At Folsom Prison
Columbia, 1968
Den Man in Black, der zur Legende wurde, brachte Johnny Cash erstmals im Folsom State Prison konsequent auf die Bühne. Sein Repertoire-Kalkül verschwindet im Angesicht der Knastkulisse hinter einer Performance aus Zuckerbrot und Peitsche.

Phoenix
United
Astralwerks, 2000
College-Rock wie aus einer John-Hughes-Dramedy, Retro-Pop, wie er Anfang des Jahrtausends die Welt verzauberte. Vier schluffige Franzosen feiern mit ihrem Debüt die ewige Jugend („Too Young“), aber auch Herzschmerz, der natürlich nie enden wird („If I Ever Feel Better“).

Led Zeppelin
Houses Of The Holy
Atlantic, 1973
Zwischen den Monsterplatten „IV“ und „Physical Graffiti“ liegt Led Zeppelins schönstes und lustigstes Album. Folk-Epen („The Rain Song“) und Psych-Rock („No Quarter“) treffen auf überkandidelten Funk („The Crunge“) und Reggae-Ulk („D’yer Mak’er“).

Ezra Furman
Perpetual Motion People
(Bella Union, 2015)
Mit seinem dritten Studioalbum wuchs Ezra Furman in die Rolle als Solokünstler:in hinein. Diese Art der Rockmusik kommt ohne Klischees aus, und doch geht es ganz klassisch um Aufbrüche und Ausbrüche. Zorn und Verwirrung entladen sich in grandiosem Rabatz.

Bunny Wailer
Blackheart Man
Island, 1976
Der 2021 verstorbene Neville O’Riley Livingston lieferte ein frühes Meisterwerk, das parallel zu „Exodus“ von Kumpel Bob Marley erschien. All-Star-Besetzung mit Peter Tosh, die Wailers als Rhythmussektion. Marihuana, Gospel und Jamaika-Classics.

Robyn
Robyn
Konichiwa, 2005
Mitte zwanzig und bei einem Major-Label, sollte Robyn die schwedische Britney Spears werden. Wollte sie aber nicht. Sie kaufte sich frei, kontaktierte die Avant-Pop-Exzentriker The Knife und machte diese wegweisende Synth-Platte, die Indie-Electro in den Pop brachte – und umgekehrt.

Elastica
Elastica
DGC, 1995
Während andere Britpop-Acts die Sixties plünderten, initiierten Elastica ein monochrom-minimalistisches Post-Punk-Revival, das von London bis Brooklyn nie wieder ganz aus der Mode kommen sollte. Dass Wire und The Stranglers daran kräftig mitverdienten, war nur gerecht.