ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten

Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

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Empfehlungen der Redaktion

310

Blur

Parklife

Food, 1994

Die Ankunft des Britpop im Mainstream dank bierseligem Titelsong und breiten Fin-de-Siècle-Balladen wie "To The End" und "This Is A Low". Dabei vergisst man heute gern, wie frisch und fremd sich der Electropop von "Girls & Boys" im Kontext der damaligen Charts anhörte.

309

The Congos

Blood And Fire, 1977

Das Meisterwerk einer der größten jamaikanischen Vocal Groups. Während Cedric Myton (Falsett) und Roydel Johnson (Tenor) über spirituelles Erwachen und kulturellen Stolz singen, hält sich sogar der Produzent Lee Scratch Perry mit Klangeffekten zurück.

308

The Magnetic Fields

69 Love Songs

Merge, 1999

Die Magnetic Fields werden auf ewig "the band with those 69 love songs" sein. Das ist ungerecht, denn Stephin Merritt ist einer der vielseitigsten Songschreiber seiner Generation. Aber es ist auch folgerichtig, denn nur hier bekommt man derart misanthropische Balladen als Lebenshilfe.

307

The National

High Violet

4AD, 2010

Aus verzerrten Gitarren, Bläsern und Streichern weben die Dessner-Brüder dichte Stimmungsstücke, die von Matt Berningers romantischem Bariton tief schwarz gefärbt werden. Seine Zurückhaltung ist die Anspannung vor dem Ausbruch. Er schreit: „Your voice is swallowing my soul!“

306

Isaac Hayes

Hot Buttered Soul

Enterprise, 1969

Soul wird zur epischen Sinfonie. Das Album enthält nur vier Stücke, darunter eine 12-Minuten-Version von "Walk On By" und 19 Minuten "By The Time I Get To Phoenix". Elegisch, schwelgerisch wogt die Musik, samten brummt Hayes

305

The Smashing Pumpkins

Mellon Collie And The Infinite Sadness

Virgin, 1995

Kurt Cobain war tot, und Billy Corgan führte die Generation X mit einem Doppelalbum auf die Gipfel der Verzweiflung. "Mellon Collie" ist das "The Wall" der Neunziger, ein ambitionierter, postmoderner, tarantinoesker Versuch in Classic Rock.

304

Lou Reed

Transformer

RCA, 1972

Wer bin ich und wie viele, und wie oft kann man sich neu erfinden? 1971 hat Davie Bowie vom Wert des Wechselns und Wandels gesungen, ein Jahr später singt er im Background, wenn Lou Reed sich dazu bekennt, ein „Transformer“ zu sein. Gemeinsam gehen sie auf der wilden Seite.

303

X-Ray Spex

Germfree Adolescents

EMI, 1978

Eine der wichtigen frühen Punkbands um die afrobritische Sängerin Poly Styrene und die Saxofonistin Lora Logic, die mit "Oh Bondage Up Yours!" einen gern missverstandenen Jahrzehntsong schufen und sich nach dem ersten Album gleich wieder auflösten.

302

Fugazi

Repeater

Dischord, 1990

Post-Hardcore, voll in die Fresse. Ein zweites "Waiting Room" hat "Repeater" zwar nicht zu bieten, dafür einen unfassbar dichten Bandsound, der nie in Rockismus abstürzt. Die Texte von Ian MacKaye sind so hellwach, wie man es vom Vater der Straight-Edge-Szene erwarten darf.

301

Dr. John

Gris-Gris

ATCO, 1968

Der Nightripper nimmt uns auf seinem Debüt als Dr. John mit auf eine psychedelische Reise zu den Wurzeln des R&B. Uralte Voodoo-Rituale, von afrikanischen Sklaven nach New Orleans importiert, stehen im Zentrum. „I Walk On Guilded Splinters“ wurde oft gecovert, doch nie erreicht.