ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Fugees
The Score
Columbia, 1996
Während der Hip-Hop drum herum schon zum Gangsta-Rap regredierte, gelingt dem Trio eine Sternstunde des Genres, ein gültiges, spirituelles, humorvolles Werk, getragen von Reggae-Grooves und samtenem Flow. Der Hit „Ready Or Not“ wird zur Blaupause für den R&B der Nullerjahre.

The Supremes
Where Did Our Love Go
Motown, 1964
Die Supremes waren 1964 erfolgreicher als die Beatles, und „Where Did Our Love Go“ ist ein unsterblicher Soul-Song. Dass das zweite Album der Gruppe um Diana Ross bloß eine Zusammenstellung von Single-A- und -B-Seiten ist, davon drei Nummer-eins-Hits – geschenkt.

Lana Del Rey
Ultraviolence
Polydor, 2014
Nachdem Lana Del Rey für „Born To Die“ viel Häme hatte einstecken müssen, legte sie auf „Ultraviolence“ eine 180-Grad-Wendung hin: Westerngitarren statt HipHop-Beats, psychedelische Layer-Vocals und verzerrte Bässe lassen das Album glühen wie die Luft überm Death Valley.

Thin Lizzy
Jailbreak
Vertigo, 1976
Ihr letzter Versuch, nachdem „Nightlife“ und „Fighting“ kommerziell enttäuscht hatten. Der Druck lockt Thin Lizzy noch einmal aus der Reserve. Brian Robertson und Scott Gorham lassen ihre Gitarren so schön singen, da kann auch die maue Produktion nichts verderben. Phil Lynotts Stimme eh nicht.

Arcade Fire
The Suburbs
Merge, 2010
Nach den Themen Tod und Erlösung auf den beiden Vorgängeralben gehen die Kanadier den wehmütigen Weg zurück in die Jugend. Zu veränderter, berauschend intensiver Klangkulisse geht es dennoch viel um Vergänglichkeit und Verlust, mit furiosen Melodien und trotzigem Pathos.

Aztec Camera
High Land, Hard Rain
Rough Trade, 1983
Roddy Frames Debüt gehört zu den Meisterwerken des Glasgower Postcard-Pop. Er war gerade volljährig und schrieb die besten Songs neben Landsmann Edwyn Collins. „Oblivious“ oder „Walk Out To Winter“ konnte Frame kaum noch übertreffen. Oder irgendwer sonst.

Rihanna
Anti
Westbury Road/Roc Nation, 2016
„Good girl gone bad“, und diesmal glaubte man es ihr: Im zweiten Jahrzehnt ihrer Karriere lieferte der Popstar einen unerwarteten Höhepunkt, ein düster-urbanes Album für die Nacht, eine hypnotische Reise durch die dunkle Stadt, sexy und psychedelisch und von ungeahnter Tiefe.

Lady Gaga
The Fame Monster
Interscope, 2008
Im Sommer 2008 hatten die USA eine neue Queen of Pop. Während die alte – Madonna – nur noch Bonbons („Hard Candy“) verkaufte, veröffentlichte Stefani Germanotta als Lady Gaga ein hitpralles Album, auf dem sie sich als selbstbestimmte Souveränin präsentierte.

Roxy Music
Roxy Music
Island, 1972
Für dieses Debütalbum wurde der Ausdruck "artsy" überhaupt erst erfunden. Glam und Travestie treffen auf Rock’n’Roll und Jazz-Funk, Brian Enos Synthesizer auf Bryan Ferrys Vaudeville-Stimme. Rockmusik trug ordentlich Make-up auf und naschte in Äther getränkte Erdbeeren.

Motörhead
Ace Of Spades
Bronze, 1980
Das Artwork des kommerziell größten Erfolgs der Band inszeniert das damalige Trio als Spaghettiwesternhelden, fotografiert in einer britischen Sandgrube. Nie klang Zocker-Rock-’n’-Roll auf Speed abgebrühter, gewiefter und verführerischer als auf Motörheads viertem Album.