ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Simon & Garfunkel
Bridge Over Troubled Water
Columbia, 1970
Das finale Meisterwerk des Duos. Der Titelsong offenbart die hinreißendste Vokaldarbietung, die man je von Garfunkel gehört hat. Auch "The Boxer", "El Condor Pasa" und "Cecilia", Simons erster Ausflug in die Weltmusik, wurden Klassiker.

Nirvana
In Utero
DGC, 1993
Der halbe Ruhm für "In Utero" gebührt Produzent Steve Albini. Als Handwerker des Underground und Pop-Hasser holte er die Band aus dem Rockstarhimmel zurück in die Garage, ließ sie ruppig, aber auch körperreich, wie ein Raubtier klingen. Hier lieben glamouröse Hooklines den Lärm.

The xx
xx
Young Turks, 2009
Beinahe hypnotisch wechseln sich die isolierten Stimmen von Romy Croft und Oliver Sim ab, die über den minimalistischen Indie-Rock-Kompositionen liegen. "xx" ist ein Lehrstück, denn es beweist allen, die nur im großen Brimborium Gänsehautmomente vermuten: Sparsam ist oft besser.

Hildegard Knef
Knef
Polydor, 1970
Das dritte und beste Album, das Hildegard Knef mit dem Komponisten Hans Hammerschmid aufnahm. Statt traditioneller Chansons und Schlager arrangierte er psychedelische Sounds um den Sprechgesang der "größten Sängerin ohne Stimme", wie Ella Fitzgerald die Knef nannte.

The Jesus And Mary Chain
Psychocandy
Blanco y Negro, 1985
Eine Wall of Rückkopplungen und dahinter die himmlischsten Melodien. Die Geister von The Velvet Underground und den Ronettes in einem Raum. "Psychocandy" ist ein Gründungsdokument des Shoegaze und weist den Weg in die Retro-Seligkeit des Britpop.

PJ Harvey
To Bring You My Love
Island, 1995
Dass PJ Harvey die größte britische Musikerin der letzten 30 Jahre ist, sollte sich herumgesprochen haben. Ein Genie des Wesentlichen. Angezerrte Gitarrentöne, eine versteckte Hi-Hat und eine Stimme, die tausend Liebesgedichte und feministische Kampfschriften ersetzt.

Frank Sinatra
In The Wee Small Hours
Capitol, 1955
Ava Gardner hatte ihn verlassen, Frank Sinatra schoss mit der Pistole auf ihr Foto und schwor, sich nie wieder zu verlieben. Dann nahm er mit Arrangeur Nelson Riddle diese olympische Sammlung von Songs aus dem Great American Songbook auf, die das LP-Format etablierte.

King Crimson
In The Court Of The Crimson King
Island, 1969
Brachial hymnt sich das Mellotron durch das Album, das andererseits eine Fragilität besitzt, wie man sie vorher nie gehört hatte. Schock und Verführung. Wie das so ist am Hof des scharlachroten Beelzebub. Die Geburt des Progressive Rock.

George Harrison
All Things Must Pass
Apple, 1970
George Harrisons von Phil Spector produziertes erstes Solo-Studioalbum nach der Trennung der Beatles war auch das erste 3-LP-Album der Musikgeschichte. Mit an Bord u.a. Ringo Starr, Klaus Voormann, Eric Clapton, Ginger Baker – und sein größter Hit, "My Sweet Lord".