ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Silver Jews
The Natural Bridge
Drag City, 1996
Ohne Gründungsmitglied Stephen Malkmus bewegte Songwriter David Berman seine Silver Jews immer weiter Richtung Alt-Country und entwickelte sich zum größten Lyricist seiner Generation: „No, the stars don’t shine upon us – we’re in the way of their light.“

Sun Kil Moon
Benji
Caldo Verde, 2014
Eine Sprühdose entzündet sich, die Explosion tötet die junge Mutter, die den Müll rausbringt. Der alte Mann ermordet seine kranke Frau, aus Liebe, will sich danach selbst umbringen, aber das klappt nicht. Die Welt in Mark Kozeleks Folk-Autofiktion: eine absurde Lotterie.

The Fall
The Frenz Experiment
Beggars Banquet, 1988
Unter dem Einfluss der Pop-affinen Brix Smith klangen The Fall auf „The Frenz Experiment“ so aufgeräumt und diszipliniert wie nie zuvor und schafften es sowohl mit dem Album als auch mit der ersten Single, einem Cover des Kinks-Hits „Victoria“, in die britischen Top 40.

Dr. Dre
2001
(Aftermath, 1999)
Dieser zweite Solostreich zeigt den Doktor erneut auf der Höhe seines Könnens. Eminem und Snoop Dogg, die Dre zu Superstars gemacht hat, sind hier ebenso im Team wie Xzibit, Nate Dogg und andere Kiffer mit schwierigem Verhältnis zu Frauen. „What’s The Difference“ ist leider trotzdem geil.

Creedence Clearwater Revival
Cosmo’s Factory
Fantasy, 1970
Das fünfte Album innerhalb von zwei Jahren. Mit dieser Platte voller Hits waren CCR auf dem Zenit angekommen. Es konnte nur noch bergab gehen. Bald verließ Tom Fogerty die Band, weil er keine Lust mehr auf die Alleinherrschaft seines Bruders John hatte.

Syd Barrett
The Madcap Laughs
Harvest, 1970
Outsider-Musik vom größten Insider. Obwohl Pink Floyd, so Gilmour, das Album nur produziert haben, um Barrett zu „bestrafen“, wird kein fühlender Mensch, der sie je gehört hat, die manisch-traurige, zerbrechliche Verstrahltheit dieser Songs missen wollen.

Neil Young & Crazy Horse
Ragged Glory
Reprise, 1990
Old Neil hatte mit „Freedom“ seine dritte goldene Phase erreicht. Aber das wütende Crazy-Horse-Glühen fehlte noch. Hier sind es neben Youngs zornigen Gitarrensoli die Improvisationen seiner Band, die den brennenden Wagen vorantreiben und den aufziehenden Grunge Rock umarmen.

Beck
Sea Change
Geffen, 2002
Von der Freundin getrennt und bei Scientology gelandet, schüttet Beck wehmütig sein Herz aus. Die Welt scheint ihm ein öder Ort geworden zu sein. Die schlunzigen Eklektizismen der Vergangenheit sind aus dem Spiel, dafür gibt es Akustikgitarre und Orchesterbombast.

Neil Young
Freedom
Reprise, 1989
Die Wiederkehr des Meisters nach den komischen 80er-Jahren. Am Ende der Dekade waren Neil Young lauter grandiose Songs eingefallen: „Rockin’ In The Free World“, „Eldorado“, „Too Far Gone“, „Crime In The City“, „Wrecking Ball“. Bald wurde er als Godfather of Grunge gefeiert.

Lizzy Mercier Descloux
Mambo Nassau
Philips, 1981
Sie lebte gemeinsam mit Patti Smith in einer Wohngemeinschaft und entwickelte ein Interesse für das, was später als World Music bezeichnet wurde. Michel Esteban, Mitbegründer von ZE Records, produzierte ihr zweites Album in Nassau. Kommerziell war es kein Erfolg, doch in den Szeneclubs von New York wurde es zum Hit.