ROLLING STONE hat gewählt: Die 500 besten Alben aller Zeiten
Die 500 besten Alben aller Zeiten – vom ROLLING STONE gewählt. Ein Überblick über Musikgeschichte, Meisterwerke und Kultklassiker.

Black Sabbath
Paranoid
Vertigo, 1970
Die Band als Bösewicht: Mit okkulter Koketterie brachten die „Sab Four“ das Konzept der comic-haften Corporate Identity in die Rockwelt. Der Brachialtango von „Iron Man“ wurde zur Urzelle des Heavy Metal, die sich bis heute in Abertausenden Riffs weiter teilt. Viele versuchten den bleischweren Groove nachzuahmen, selbst Cindy & Bert coverten „Paranoid“.(FP)

Can
Tago Mago
United Artists, 1971
"Diese Burschen sitzen auf hölzernen Stühlen und spielen elektrische Instrumente. Es wäre besser, wenn sie auf elektrischen Stühlen säßen und hölzerne Instrumente spielen würden." So beschrieb ein Schweizer Journalist Anfang der Siebziger ein Konzert von Can. „Tago Mago“ ist ihre beste Platte, insbesondere wegen der Improvisations-Epen „Halleluwah“ und „Aumgn“.(JB)

Van Morrison
Astral Weeks
Warner, 1968
Van Morrison führt uns vor, wie man mit Musik auf eine spirituelle Reise gehen kann. Mit schwebenden, in Trance gespielten Liedern, die irgendwo anfangen und irgendwo aufhören, die hoch hinauswollen aus dem Profanen und deren Protagonisten bloß einen Kuss brauchen, um wiedergeboren zu werden. Es ist ekstatischer Folk-Soul-Jazz als organische Form, in Zungen gesungen.(JS)

Björk
Debut
One Little Indian, 1993
Die Ex-Sängerin der Sugarcubes debütierte mit einem Soloalbum, das die Pop-Welt zum Staunen brachte. House, Jazz, Trip-Hop und der exaltierte Gesang der Isländerin wirbeln hier wild durcheinander und finden doch auf eine fast natürliche Weise zusammen. Die grandiosen Videos zu "Human Behaviour" und "Venus As A Boy" laufen heute in Kunstausstellungen.(JZ)

Miles Davis
Bitches Brew
Columbia, 1970
James Brown und Karlheinz Stockhausen? Okay! Ergab im Universum von Miles Davis ungefähr das, was "Bitches Brew" ausmachte. Nicht die erste Jazzrock-Platte, aber doch ein durch und durch erfolgreicher Höllenritt. Hat schon am Start eine halbe Million Exemplare verkauft. Fusion war gekommen, um zu bleiben. "Bitches Brew" machte Schule (und Geschichte).(PH)

De La Soul
3 Feet High And Rising
Tommy Boy, 1989
Omas und Opas erzählen von einer der größten Debüt-LPs ever, allein die streamende Jugend mag ihnen kaum mehr glauben, war dieser zündende Moment der Hip-Hop-Historie bisher doch wegen rechtlicher Dispute – zunächst über Tausende Samples, dann zwischen der Band und ihrem Ex-Label – auf digitalen Plattformen bis 2023 unauffindbar.(RR)

Elvis Presley
Elvis Presley
RCO Victor, 1956
Am 28. Januar 1956 entdeckte Amerika seinen neuen König. Elvis Presley hatte seinen ersten landesweiten TV-Auftritt in der CBS-"Stage Show". Fünf weitere folgten. "Heartbreak Hotel" kletterte an die Spitze der "Billboard"-Charts, und Ende März erschien das Debütalbum: eine explosive Mischung aus Rockabilly, Blues, R&B, Country und Pop. (MB)

Blumfeld
Old Nobody
Black Cat, 1999
Statt Indie-Rock zelebrierte Jochen Distelmeyer nun die großen Gefühle des Pop, von manchen als Seichtigkeit missverstanden. Abgespeckte Sprache ermöglichte einfachere Identifikation – Blumfeld reichten uns die Hand, wollten verstanden werden: Michael Girkes "Kommst Du mit in den Alltag" als Eintritt in die Normalbiografie des Nicht-mehr-Träumers. (SN)

Frank Ocean
Channel Orange
Def Jam, 2012

The White Stripes
Elephant
XL/Beggars, 2003
„Elephant“, wie auch seine minimalistischen Garagen-Bluesrock-Vorgänger, wurde in wenigen Tagen aufgenommen, war trotzdem das bis dahin elaborierteste Album des Duos – und dank der Hymne „Seven Nation Army“ auch das erfolgreichste. Led Zeppelin sind nicht fern, und ausgerechnet Burt Bacharach gibt vor, worum es hier geht: „I Just Don’t Know What To Do With Myself“. (MV)