Rufus Wainwright über „All Days Are Nights – Songs For Lulu“. Eine Trauerarbeit.

In unserer ausführlichen Story in der aktuellen Ausgabe und in einer Videodokumentation spricht Rufus Wainwright über die Hintergründe seines aktuellen Albums - und warum es ihn zurück ans Klavier führte.

Das am vergangenen Freitag erschienene neue Album von Rufus Wainwright ist naturgemäß schwere Kost. Kein Wunder, entstand es doch vor dem Hintergrund des Todes seiner Mutter Kate McGarrigle. Joachim Hentschel konstatiert in seiner Kritik in unserer aktuellen Ausgabe: „Nichts ist einfach, kein Augenblick ist „nur“, wenn Rufus Wainwright am Klavier sitzt. Er spielt die Tasten nämlich nicht – er trillert, rollert und bollert, präludiert und jubiliert, changiert, moduliert. Hämmert und verhaut sich, fegt übers Parkett im Cabaret, stolziert über Glas, schlurft über Gras, tändelt und händelt. Das Missverständnis sollte man also gleich ausräumen: Dass Wainwright für sein neues, insgesamt sechstes Studioalbum auf die gewohnt große Partitur verzichtet und alles alleine am Steinway-Flügel singt, heißt keineswegs, dass die Platte im Kern minimalistischer oder (was viele ja komischerweise wollen) ungeschminkter wäre als frühere Werke.“ (Die vollständige Rezension unserer Platte des Monats kann

findet man hier

.)

In unserem großen Wainwright-Interview – das ebenso Teil der aktuellen Ausgabe ist – bestätigte er, dass es sich bei „All Days Are Nights – Songs For Lulu“ um eine „Trauerarbeit“ handele. „Ich habe mich auf den Tod meiner Mutter vorbereitet mit diesen Liedern. Und das Album ist gewissermaßen mein Herz. Ich habe meinen Kopf in die Opernwelt gestreckt, meinen Fuß in die Theaterwelt, meine Hand in die Popwelt, aber das Herz von allem sind immer die am Klavier entstandenen Songs.“

Deshalb seien auch drei der Sonette seiner Arie „Prima Donna“ auf dem Album – allerdings „reduziert auf das Skelett meines kreativen Prozesses: Klavier und Stimme.“ Es gäbe nichts Romantischers als das, so Wainwright. Und: „In Deutschland weiß man das natürlich.“ Wie das klingt, kann man in dieser Live-Session sehr schön sehen (und hören):

Noch diesen Monat kann man Rufus Wainwright in München (17. Mai, Muffathalle) und in Berlin (19. Mai, Volksbühne) live sehen. Auch hier wird er die neuen Songs ganz alleine am Klavier vortragen. Allerdings kann er selbst dabei nicht so ganz von der großen Geste lassen. Er wird dabei nämlich in einen schwarzen mit Strass und Federn verzierten Umhang des Designers Zaldy Goco gewandet sein, während im Hintergrund ein Film des in Berlin lebenden Schotten Douglas Gordon laufen wird. Wainwright wird das Publikum gar darum bitten, während dieses Konzerteils nicht zu applaudieren. In der zweiten Konzerthälfte wird Rufus Wainwright dann jedoch noch ein „normales“ Set spielen – und dafür Interview verschmitzt seine „Hits“ angekündigt.

In einer Videodokumentation erklärt Rufus Wainwright auf seiner Website noch einmal ausführlich die Hintergründe des Albums. Die kann man hier einsehen:

Rufus Wainwright gibt es bei

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