Russische Medien verhöhnen Trumps Truth-Social-Rants

Trump ist wütend über die Aggression seines russischen Amtskollegen gegenüber der Ukraine. Propagandamedium RT ist darüber belustigt

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Am Dienstag veröffentlichte Donald Trump auf Truth Social einen scharfen Beitrag über Wladimir Putin und dessen Krieg gegen die Ukraine.

Trump scheitert an eigenem Versprechen zum Waffenstillstand

Präsident Donald Trump hat Wladimir Putin am Dienstag in einem Beitrag auf Truth Social scharf kritisiert. Er schrieb dass der russische Präsident „mit dem Feuer spielt“, während Moskau seinen Krieg gegen die Ukraine fortsetzt.

Trump hat Schwierigkeiten, sein Wahlversprechen einzuhalten, einen Waffenstillstand zwischen den beiden Nationen zu vermitteln. Und an diesem Wochenende kam es zu einigen der tödlichsten Angriffe Russlands auf die Ukraine seit Monaten.

RT macht sich über Trumps Aussagen lustig

RT, ein staatlich kontrolliertes russisches Medienunternehmen, findet Trumps Warnungen an Putin amüsant. „Präsident Trump warnt Moskau und behauptet, Russland habe nur dank ihm ‚WIRKLICH SCHLIMME‘ Konsequenzen vermieden“, schrieb RT auf X. „‚Putin ist sich nicht bewusst, dass er mit dem Feuer spielt!‘ Trumps Botschaft lässt wenig Raum für Fehlinterpretationen, bis er morgen früh das Gegenteil schreibt.“

Der Beitrag enthielt einen Screenshot von Trumps Truth Social-Post, in dem er Putin verspottete. „Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich Russland schon viele wirklich schlimme Dinge widerfahren wären. Und ich meine WIRKLICH SCHLIMME. Er spielt mit dem Feuer!“, schrieb der Präsident. Und deutete damit an, dass er Russland beschützt habe.

Erst letzte Woche sagte Trump, dass er und Putin ein „ausgezeichnetes„ zweistündiges Gespräch geführt hätten“ und postete auf Truth Social, dass die Ukraine und Russland „unverzüglich“ Waffenstillstandsverhandlungen aufnehmen würden und dass das Telefonat „sehr gut verlaufen“ sei.

Lob und Kritik: Trumps widersprüchliche Haltung gegenüber Putin

Das Telefonat fand statt, nachdem Trump Putin, der den Krieg begonnen hatte, enorme Gnade entgegengebracht hatte und die Schuld für den Konflikt größtenteils dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden und sogar dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben hatte.

Trump schob die Schuld letzten Monat auf Selenskyj, als er zu einem russischen Angriff befragt wurde.  Russland und die Ukraine führten am Wochenende einen großen Gefangenenaustausch durch. Was Russland jedoch nicht davon abhielt, Angriffe zu starten, bei denen mindestens 12 Menschen in der Ukraine getötet wurden. Die Aggression hat Trump sichtlich verärgert, der am Montag auf Truth Social schrieb, Putin sei „völlig VERRÜCKT geworden“.

Rückblick: Trumps frühere Aussagen über Putin

„Ich habe immer gesagt, dass er die GANZE Ukraine will. Nicht nur einen Teil davon. Und vielleicht stellt sich das jetzt als richtig heraus. Aber wenn er das tut, wird es zum Untergang Russlands führen!“, fügte Trump hinzu.

Im Jahr 2022 bezeichnete Trump Putins Invasion in der Ukraine als ‚genial‘ und „klug“. Der Kreml erklärte laut BBC, Trumps harte Kommentare über Putin stünden „im Zusammenhang mit einer emotionalen Überlastung aller Beteiligten“.

Putin hat offenbar versprochen, ein „Friedensmemorandum“ zu verfassen. Aber er hat das Dokument nicht an Trump geschickt. Was Trump laut CNN am Dienstag dazu veranlasste, neue Sanktionen in Betracht zu ziehen. Eine Gruppe von Republikanern im Kongress fordert ebenfalls Sanktionen gegen Russland. Der Kreml teilte am Dienstag mit, dass Putin und Trump einem Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland zugestimmt hätten.

Trump: „Das war nur ein Scherz“

Trump hat den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu einem wichtigen Thema seiner Regierung gemacht. Während seines Präsidentschaftswahlkampfs 2024 sagte er wiederholt, dass er den Krieg zwischen Russland und der Ukraine an seinem ersten Tag im Amt beenden werde. Später sagte er, dass dieses Versprechen „im Scherz“ gemacht worden sei.