Sam Cooke: Der tragische Motel-Tod des Sängers

Ein Partygirl und die Managerin einer Absteige waren verantwortlich für Sam Cookes frühes Ableben.

Am 11. Dezember 1964 wurde Sam Cooke in einem Motel in Los Angeles erschossen. Millionen trauerten, und angesichts der nebulösen Tatumstände zweifelten viele an der offiziellen Version. In „Dream Boogie“ beschreibt Peter Guralnick ungemein detailliert das Geheimnis um Sam Cookes Tod.

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Cookes Ableben wird wahrscheinlich nie wahrheitsgemäß rekonstruiert werden können. Die bekannten Fakten lauten wie folgt: Cooke traf sich mit Partygirl Elisa Boyer in einem Restaurant in Hollywood, und nach einem Abend mit viel Alkohol fuhr er sie zum Hacienda-Motel.

Sam Cooke (1960)

„Lady, you shot me“

Cooke ging ins Badezimmer; als er wieder herauskam, waren seine Kleider, sein Geld und das Mädchen verschwunden. Wütend zog er sich notdürftig ein Jackett über und ging zur Wohnung der Motelmanagerin, wo er meinte, Boyer gesehen zu haben. Er hämmerte an die Tür, aber die Managerin, Bertha Franklin, 55, weigerte sich, ihn hereinzulassen.

Sam Cooke
Sam Cooke

Cooke trat kurzerhand die Tür ein. Es kam zu einem Handgemenge. Franklin holte ihre Pistole. Es fielen drei Schüsse. Eine Kugel bohrte sich durch Cookes Herz und Lunge. „Lady, you shot me“, waren seine letzten Worte. Eine Jury bewertete die Tat als „justifiable homicide“, als entschuldbaren Totschlag. Doch den vor Gericht beschriebenen Tathergang bezweifeln viele.

Wie Guralnicks Buch enthüllt, fand ein von Cookes Manager Allen Klein beauftragter Privatdetektiv heraus, dass Boyer eine Hure und Diebin war – sie bestand darauf, dass ihre Kunden vor dem Sex badeten, und während die damit beschäftigt waren, stahl sie ihr Geld und ihre Kleidung. Cookes Tod war also offenbar das tragische Resultat eines missglückten Diebstahls.

Um all seinen Freunden und Fans gerecht zu werden, gab es zwei Begräbnisse, eines in Los Angeles und eines in seiner Heimatstadt Chicago. Bei der Beerdigung in Chicago passten die Trauernden nicht in die Kirche, und eine gewaltige Menschenmenge stand an dem eisigkalten Tag entlang der Straße: Normalbürger und Stars – darunter Cookes Freunde Muhammad Ali (vormals Cassius Clay) und Smokey Robinson -, die dem großen Soul-Sänger die letzte Ehre erwiesen.

Ein Artikel aus dem RS-Archiv

Michael Ochs Archives
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