Sandra Hüller oscarnominiert – folgt sie auf diese deutschen Gewinner?

Sandra Hüller wäre die erste deutsche Person seit 1962, die einen Oscar für die beste Hauptrolle gewinnt.

Reiht sich Sandra Hüller am 10. März 2024 in die Reihe der deutschen Oscarpreisträger*innen ein? Die deutsche Schauspielerin ist für ihre Rolle in „Anatomie eines Falls“ als beste Hauptdarstellerin nominiert. Hüller wäre damit die erste deutsche Person seit Maximilian Schell, die einen Academy Award für eine Hauptrolle gewinnt – und damit die erste seit 1962.

Ingesamt 56 Mal durften Deutsche bereits mit einem der begehrten Filmpreise nach Hause gehen. Zum ersten Mal geschah dies im Jahr 1929 – da gewann Emil Jannings den Preis als bester Hauptdarsteller in zwei Filmen: „Sein letzter Befehl“ und „Der Weg allen Fleisches“

Die Liste aller deutschen Oscarpreisträger*innen

1. Emil Jannings – 1929: Bester Hauptdarsteller für „Sein letzter Befehl“ und „Der Weg allen Fleisches“
2. Hanns Kräly – 1930: Bestes adaptiertes Drehbuch für „Der Patriot“ (1928)
3. Luise Rainer – 1937: Beste Hauptdarstellerin für „Der große Ziegfeld“
4. Luise Rainer – 1938: Beste Hauptdarstellerin für „Die gute Erde“
5. Karl Freund – 1938: Beste Kamera
6. Ernst Lubitsch – 1946: Ehrenoscar für hervorragende Leistungen
7. Alfred Junge – 1948: Bestes Szenenbild für „Die schwarze Narzisse“
8. Franz Wachsmann – 1951: Beste Filmmusik für „Boulevard der Dämmerung“
9. Franz Wachsmann – 1952: Beste Filmmusik für „Ein Platz an der Sonne“
10. Karl Freund – 1955: Technische Verdienste für das Multicam System (Kamerasystem)
11. André Previn – 1959: Beste Filmmusik für „Gigi“
12. André Previn – 1960: Beste Filmmusik für „Porgy und Bess“
13. Bernhard Grzimek – 1960: Bester Dokumentarfilm für „Serengeti darf nicht sterben“
14. Maximilian Schell – 1962: Bester Hauptdarsteller für „Urteil von Nürnberg“
15. André Previn – 1964: Beste Filmmusik für „Das Mädchen Irma la Douce“
16. André Previn – 1965: Beste Filmmusik für „My Fair Lady“
17. Walter Lassally – 1965: Beste Kamera für „Alexis Sorbas“
18. Rolf Zehetbauer, Hans Jürgen Kiebach, Herbert Strabel – 1972: Bestes Szenenbild für „Cabaret“
19. Erich Kästner, Joachim Gerb – 1974: Wissenschaft und Entwicklung für die „Arriflex 35“ Kamera
20. Volker Schlöndorff – 1980: Bester fremdsprachiger Film für „Die Blechtrommel“
21. August Arnold, Erich Kästner (2) – 1983: Academy Award of Merit für die „Arriflex 35“ Kamera
22. Günther Schaidt – 1984: Scientific and Engineering Award für die Entwicklung einer verbesserten, nicht-giftigen Flüssigkeit für die Erzeugung von Nebel und Rauch bei der Filmproduktion
23. Fritz Sennheiser – 1987: Erfindung eines Interferenz-Richtrohrmikrofons
24. Willi Burth – 1988: No Rewind Filmtellers
25. Wolfgang Becker – 1988: Studentenoscar für „Schmetterlinge“
26. Wolfgang Lauenstein, Christoph Lauenstein – 1990: Bester animierter Kurzfilm für „Balance“
27. Georg Thoma – 1992: Wissenschaft und Entwicklung für Fluid-Dämpfung für Sachtler Stativköpfe
28. Erich Kästner – 1993: Gordon E. Sawyer Award für das Lebenswerk
29. Pepe Danquart – 1994: Bester Kurzfilm für „Schwarzfahrer“
30. Katja von Garnier – 1994: Studentenoscar für „Abgeschminkt!“
31. Hans Zimmer – 1995: Beste Filmmusik für „Der König der Löwen“
32. Peter Denz – 1996: Scientific and Engineering Award für eine flackerfreie Videokamera
33. Tyron Montgomery, Thomas Stellmach – 1997: Bester animierter Kurzfilm für „Quest“
34. Volker Engel – 1997: Beste visuelle Effekte für „Independence Day“
35. Raymond Boy – 1997: Studentenoscar für „Ein einfacher Auftrag“
36. Thorsten Schmidt – 1998: Studentenoscar für „Rochade“
37. Marc-Andreas Bochert – 1999: Studentenoscar für „Kleingeld“
38. Florian Gallenberger – 2000: Bester Kurzfilm für „Quiero Ser“
39. Caroline Link – 2003: Bester fremdsprachiger Film für „Nirgendwo in Afrika“
40. Florian Baxmeyer – 2003: Studentenoscar für „Die rote Jacke“
41. Ulrike Grote – 2005: Studentenoscar für „Der Ausreißer“
42. Horst Burbulla – 2005: Academy Award of Merit für den Teleskop-Kamerakran
43. Udo Schauss, Hildegard Ebbesmeier, Nicole Wemken, Michael Anderer – 2006: Technische Verdienste für „L. A. Crash“
44. Florian Kainz – 2006: Design und technische Entwicklung des OpenEXR-Softwarepakets, das 16-Bit-Fließkomma-Bilddateien mit hohem Dynamikbereich implementiert
45. Florian Henckel von Donnersmarck – 2007: Bester fremdsprachiger Film für „Das Leben der Anderen“
46. Toke Constantin Hebbeln – 2007: Studentenoscar für „Nimmermeer“
47. Jochen Alexander Freydank – 2009: Bester Kurzfilm für „Spielzeugland“
48. Johannes Saam – 2014: Technische Verdienste für Deep Image Compositing
49. Dirk Wilutzky – 2015: Bester Dokumentarfilm für „Citizenfour“
50. Gerd Nefzer – 2018: Beste visuelle Effekte für „Blade Runner 2049“
51. Gerd Nefzer – 2022: Beste visuelle Effekte für „Dune“
52. Hans Zimmer – 2022: Beste Filmmusik
53. Edward Berger – 2023: Bester internationaler Film für „Im Westen nichts Neues“
54. Ernestine Hipper – 2023: Bestes Szenenbild für „Im Westen nichts Neues“
55. Christian M. Goldbeck – 2023: Bestes Szenenbild für „Im Westen nichts Neues“
56. Volker Bertelmann – 2023: Beste Musik für „Im Westen nichts Neues“

Berliner Komponist ist deutscher Oscar-Rekordhalter

Der Rekordhalter ist der 2019 verstorbene Berliner Komponist André Previn, der viermal einen Oscar für die beste Filmmusik gewann. Der 2005 verstorbene Konstrukteur Erich Kästner (nicht zu verwechseln mit dem legendären deutschen Buchautor gleichen Namens) gewann drei Oscars – zweimal für die Entwicklung der Arriflex-35-Kamera (Academy Award of Merit sowie einen für die Kategorie Wissenschaft und Entwicklung) sowie den Gordon E. Sawyer Award für das Lebenswerk. Der Filmkomponist Hans Zimmer wurde zweimal ausgezeichnet.

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„Anatomie eines Falls“ ist ein Film der Regisseurin Justine Triet. „Das Drehbuch war perfekt, als ich es bekam“, verriet Hüller im Interview mit „IndieWire“. „Ich habe sofort ‚ja‘ gesagt, weil ich diese Frau sein wollte und dieses Thema erforschen wollte, denn diese Beziehung, die sie haben, kennen wir vielleicht alle ein bisschen davon. Wer hat die Macht, und wer bekommt welchen Raum, wer bekommt welche Zeit? Wer entschuldigt sich die ganze Zeit dafür, dass er nicht arbeitet, und gibt dem anderen die Schuld dafür, dass er zu Hause sitzt? Wir alle wissen das.“

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