Schafft Adele es überhaupt, ihre 10 Konzerte auszuverkaufen?

Bei Ticketmaster gibt es für alle Adele-Gigs noch ausreichend Tickets. Weil sie so teuer sind?

Zehn Shows hat Adele zwischen dem 02. August und 31. August 2024 in München angekündigt – der gesamte bayerische Sommermonat soll im Zeichen des britischen Superstars stehen, der europaweit in diesem Jahr nur in München Konzerte gibt und dafür sogar eine eigene Arena bauen lässt. 80.000 Menschen haben darin Platz. Bei zehn Konzerten ergibt das 800.000 Zuschauer. Vielleicht hierzulande eine Rekord. Ob Bands wie die Rolling Stones oder Sänger wie Sheeran oder Mega-Sängerinnen wie Taylor Swift bei ihren Deutschlandtourneen innerhalb eines Jahres auf so viele Konzertbesucher kommen, ist fraglich. Dabei geht Adele nicht mal auf Tour, sie macht eine Residency.

Dass Superstars die Gastronomie- und Tourismuswirtschaft einer Region allein durch einen (Kurz-)Besuch auf  Stadionbühnen massiv ankurbeln, ist mittlerweile bekannt. Taylor Swift wird im Sommer Gelsenkirchen erblühen lassen, und nach der Adele-Bekanntgabe gab es aus München sogar Stimmen aus der Politik, die hochoffiziös vom Bayern-Effekt schwärmten.

Ob es nun 800.000 Deutsche sind, die Adele im August on stage bewundern, oder Besucher aus der ganzen Welt, spielt dabei keine Rolle. Da die 35-Jährige in diesem Jahr eben nur in München gastiert, plant man sicher mit tausenden internationalen Fans, die mit ihr die „Adele-Arena“ einweihen.

Nun ist der Vorverkaufsstart für die ersten der zehn Auftritte nun bald einen Monat her (31. Januar 2024), und es lässt sich sagen, dass es doch noch immer zig Tickets für die „Hello“-Sängerin gibt. Für alle Konzerte gibt es sie, und, vielleicht noch ein wenig trauriger, vor allem für das Auftaktkonzert am 02. August.

Liegt es also an den Kartenpreisen?

Ein Blick auf die Ticketmaster-Seite am Samstag (24. Februar 2024) zeigt, dass auch zeitlich nach hinten hin noch Luft ist in der Arena – für den 31. August etwa gibt es im „Front of Stage 2“-Bereich noch massig Tix. Kostenpunkt pro Nase: 369 Euro. Und damit ist man noch nicht mal am dichtesten an Adele dran, denn das wäre „Front of Stage 1“.

Liegt es also an den Kartenpreisen, dass Adele noch nicht ausverkauft ist? Dafür spräche, dass die hintersten Sitzplätze, also die billigsten, bei fast allen zehn Auftritten nahezu vergriffen sind.

Eine schräge Situation musste Ticketmaster jüngst auch bei Pearl Jam erleben – obwohl Eddie Vedder und Band in diesem Jahr nur zwei Konzerte in Deutschland geben (02. und 03. Juli), waren nach VVK-Beginn am Freitag noch etliche Karten zu haben. Aber eben zu PJ-untypischen Preisen von bis zu 300 Euro, was Fans der Grunge-Helden wütend macht, wie bei uns auf Facebook zu lesen.

Nun sind es noch rund fünf Monate bis „Adele live in München“. Voller wird es sicher noch. Aber die Frage bis dahin bleibt: Sind zehn Konzerte zu hoch gegriffen? Ist Adele überhaupt eine Open-Air-Künstlerin? Adele trat hierzulande bislang in der Halle auf. Spielstätten wie die Lanxess-Arena in Köln oder die Mercedes-Benz-Arena bekam sie bislang locker gefüllt – aber da passt eben auch nur ein viertel der Leute rein, die sie für das „Adele-Stadion“ in München pro Gig erwartet.

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