Schulmeister

Maceo Parker lehrt die alten Tugenden des Funk

Ein Interview mit Maceo Parker ist ein bißchen wie ein Gottesdienst, in dem Parker der Prediger – und der Journalist die Gemeinde ist; mehr als ein gelegentliches „Hallelujah!“ und „Amen!“ ist nicht drin. Parker monologisiert und assoziiert lang und anhaltend übers Leben und den Funk als solchen, meistens aber über das neue Album, dessen positive Power ihn offenkundig sehr froh macht.

Es läßt einen schmunzeln, wenn Maceo Parker seine neue Platte „School’s In!“ nennt. Maceo Parker, der Saxophon-Gott, der Funk-Veteran, der Gefährte der Großen. Maceo Parker, der James Brown, George Clinton und Prince in den entscheidenden Momenten das Gebläse besorgte und – sagen manche Historiker – den klassischen Funk nicht nur nachhaltig prägte, sondern gar mit aus der Taufe hob. „Maceo! Blow that hörn!“, skandierte Opa Brown in jungen Jahren.

Wenn Maceo Parker also jetzt die Schulglocke läutet, dann besteht da durchaus ein rechtmäßiger Anspruch. Parker ist längst Botschafter einer vergangenen Ära, ein Würdenträger am Blasinstrument, der von früher erzählt und selten gewordene Tugenden die eigenen nennt. Zuletzt durfte er als Saxophonist von Princes Konsolidierungs- und Rückbesinnungs-Tournee zum „Musicology“-Album die Wahrheit verkünden.

„Wenn ich mal wieder die Bläser coachen mußte und ihnen vormachte, wie’s geht, sagte Prince immer: ,Ah, school’s in again‘ – er nennt mich sowieso immer the teacher, warum weiß ich nicht.“ Maceo! Blow that horn!

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