Schwarzweisse Tage

Wie sah das aus, wenn der 18-jährige Paul McCartney auf die Kiezclub-Toilette an der Reeperbahn ging, wo hat sich George Harrison damals die Füße gewaschen, was konnte den Beatles in einer Nacht auf St Pauli alles passieren, als ihre Namen und Gesichter noch nicht der ganzen Welt bekannt waren? Was aus unzähligen guten, schlechten, miserablen Biografien der Liverpooler nur bruchstückhaft und bestenfalls aus zweiter Hand zu erfahren war, haben nun zwei Augenzeugen und Freunde zusammengetragen. Das zweibändige, exquisit gestaltete Werk „Hamburg Days“ der Fotografin Astrid Kirchherr und des Malers und Bassisten Klaus Ybormann dürfte somit zum gefragtesten (und mit 990 Mark auch teuersten) Leckerbissen für Beatles-Fans avancieren.

Wo Kirchherr damals ihre Kamera unbenutzt ließ, ergänzt Voormann den visuellen Streifzug durch die wenig glamourösen Anfangstage der späteren Legende um Skizzen und Zeichnungen. Johns müdes Haupt im Frühstücks-Spiegelei, Paul allein in der Zelle der Davidswache, erste Sonnenstrahlen für den letzten Song morgens um sechs im Tbp Ten. Intimes vorwiegend in Schwarzweiß, „doch das Wichtigste für uns“, sagt Astrid Kirchherr, „war es, diese oft so verklärte Zeit ohne Lügen und Übertreibungen zu zeigen. Es gibt zuviele davon über diese klugen, freundlichen, humorvollen Menschen.“

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