Sex Sells: „Feuchtgebiete“ war Quoten-Hit bei Jung und Alt
Am Montag (04. Mai) lief zum ersten Mal die Verfilmung von Charlotte Roches Schmuddel-Bestseller "Feuchtgebiete" im TV. Die Einschaltzahlen waren hervorragend.
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Wie nur konnte aus „Feuchtgebiete“, dem Skandal-Bestseller von Charlotte Roche, ein Film werden? Zu gewagt waren die vielen expliziten Beschreibungen der Sexfantasien und Schmuddelpraktiken der Hauptfigur Helen Memel im Roman. Doch „Kriegerin“-Regisseur David Wnendt wagte sich mit seiner Verfilmung mutig an die markaten Stellen und fand mit einer zuweilen ins cartooneske abgleitenden Ästhetik den richtigen Ton: „Feuchtgebiete“ war im Kino ein voller Erfolg.
Doch auch bei seiner TV-Premiere am Montag (04. Mai) im ZDF – auf dem Sendeplatz, wo sonst knallharte Action-Filme und im Sommer manchmal erotische Dramen laufen – traf „Feuchtgebiete“ voll ins Schwarze. Um 22:15 Uhr sahen 2,58 Millionen Zuschauer zu, wie sich die von Carla Juri verkörperte Helen im Krankenhaus mit allerlei obszönen Gedanken und Handlungen die Zeit versüßt.
Nur die 30-39 Jährigen hatten keine Lust auf „Feuchtgebiete“
Damit war ein Marktanteil von 14,7 Prozent beim gesamten Publikum drin. Bei den 14- bis 49-Jährigen, die das öffentlich-rechtliche Vollprogramm eher meiden, sahen insgesamt 12,7 Prozent zu – mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Senderschnitt. Bei den 14- bis 29-Jährigen, der sicher für den Streifen anvisierten Zielgruppe, waren es sogar 14,1 Prozent.
Aber auch die älteren Zuschauer über 65 Jahren, die ansonsten das ZDF in Dauerschleife sehen, wollten es sich nicht entgehen lassen, wie die Jugend von Heute über Sex denkt. Hier betrug der Marktanteil glänzende 17 Prozent.
Nur die Fernsehzuschauer zwischen 30 und 39 haben anscheinend von derlei Eskapaden genug; hier wagten gerade einmal 8,8 Prozent einen Schlüssellochblick auf die zuweilen pikanten erotischen Bilder des Films.