Sich nie festlegen lassen

Jazzmatazz - vom Guru jetzt reaktiviert

Guru muss es wissen: „Das Business hat sich sehr verändert. Die Musikindustrie blockiert die Kreativität. Die wollen keine müde Mark mehr für Künstler ausgeben, die sie erst aufbauen müssen. Für den HipHop wird das zum Problem, denn die meisten kopieren nur noch.“

Deutliche Worte eines Insiders. Guru ist lange genug dabei, um die Fallstricke des Geschäfts zu kennen. Bereits 1986 reimte er die ersten Lyrics auf Platte. Drei Jahre später tat er sich mit DJ Premier zu Gang Starr zusammen, der vielleicht coolsten Combo im Revier der Sprücheklopfer. Außerdem leistete er sich den Luxus des Crossovers und flirtete via Jazzmatazz mit den Kollegen von der Impro-Fraktion. Nach zwei Alben Mitte der Neunziger aber herrschte Funkstille: „Ich habe erst einmal ein paar Sachen mit Gang Starr gemacht, um mich zu orientieren. Denn ein Projekt wie Jazzmatazz muss wachsen. Der Trick war, sich nicht festlegen zu lassen. Deshalb gibt es Jazzmatazz noch immer.“

Und besser denn je. Für „Street Soul“ hat Guru reichlich Gäste eingeladen. Mit dabei sind Angie Stone, Macy Gray, Bilal und Erykah Badu, aber auch Legenden wie Isaac Hayes und Herbie Hancock. In einem clever designten Soundrahmen aus aktuellen Beats und swingenden Zitaten präsentieren sie Momentaufnahmen zeitgemäßer Hipness. Also vergesst Goldkettchen und Attitüde: „Ich zeige euch, wo’s lang geht!“ Heißt ja auch Guru. der Mann.

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