Neigt sich die erfolgreiche TV-Ära der „Simpsons“ dem Ende zu?

ProSieben zeigt die „Simpsons“ in Dauerschleife, aber kaum einen interessiert es.

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Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass ProSieben in Zukunft darauf verzichten wird, neue Folgen der „Simpsons“ in der Primetime zu zeigen. Damit beendet der TV-Sender eine über Jahre gehaltene Tradition – denn seit mehr als 20 Jahren werden die neuen Stafeln der Zeichentrickserie abends ausgestrahlt.

Wie nun ein (allerdings auch einfallslos platzierter) „Simpsons“-Marathon am vergangenen Samstag (12. Juli) zeigte, scheinen die Gelben im Fernsehen langsam, aber sicher an Zugkraft zu verlieren. ProSieben brachte von 15:10 Uhr bis 20:15 Uhr eine Folge nach der nächsten. Von „Kennst du berühmte Stars“ (mit Alec Baldwin und Kim Basinger) bis hin zu „Der dicke und der Bär“ war sicher für jeden, der die Serie mag, etwas dabei.

Doch die Einschaltquoten ließen nach „DWDL“ sehr zu wünschen übrig. Kaum eine Episode wurde von mehr als 200.000 Menschen gesehen. Erst nach 19 Uhr war etwas mehr drin. In der werberelevanten Zielgruppe wurden zwischen 2,7 und 5,3 Prozent erreicht. Das Publikum fällte damit ein klares Urteil: „Booooring!“

Die Zukunft der „Simpsons“ liegt im Streaming

Die Zukunft der „Simpsons“, wenngleich die Animationsreihe bis zur 40. Season verlängert wurde und Kritiker bescheinigen, dass die Autoren nach Jahren der kreativen Stagnation frische Ideen einbringen, scheint nicht im linearen TV zu liegen.

Keiner weiß, wie sich die Serie bei Disney+ schlägt, es gibt keine offiziellen Zahlen. Der Micky-Maus-Konzern zeigt sich aber mit Exklusiv-Episoden und (leider abgeschmackten) Kurzfilmen immerhin interessiert daran, die erworbenen Rechte an den „Simpsons“ klug zu nutzen (anders als bei den „Muppets“).

Solange es immer noch genügend Fans gibt, die Lust haben, Homer und Co. im TV zu sehen, wird es sie wohl auch weiter dort geben. Aber wohl vorerst nicht mehr auf prominenten Sendeplätzen – und vielleicht auch mit anderer Ausstrahlungsfrequenz.