Sinéad O’Connor auf Twitter: Eine Chronologie der letzten Tage

Sinéad O'Connor war eine aktive Twitter-Nutzerin. Sie teilte zuletzt trauernde Worte über ihren Sohn, Infos zu einem kommenden Album und einer Welttournee sowie Song-Empfehlungen und Videos.

Die am 26. Juli verstorbene Sinéad O’Connor war eine aktive Twitter-Nutzerin. Die Musikerin, die sich zuletzt nach ihrer Konvertierung zum Islam Shuhada’ Sadaqat nannte, führte zwei Profile – das aktuellere unter dem Namen „Sinead Marie-Bernarde Aoibheann O’Connor“. Vor ihrem Tod veröffentlichte die 56-Jährige bis zum 17. Juli auf der Plattform Lieder, Links und Worte. Insbesondere ging sie dabei auf den Suizid ihres Sohnes ein.

Zuletzt hat O’Connor die neueste Version des Serien-Titelsongs („The Skye Boat Song“) von „Outlander“ gesungen. Staffel 7 der Zeitreise-Dramaserie mit ebendiesem Cover soll noch im Sommer 2023 erscheinen.

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Sinéad auf Twitter: Eine Chronologie (der Trauer)

Die letzten Postings am 17. Juli

Am 17. Juli setzte die Sängerin ihre letzten öffentlichen Tweets auf der Plattform ab. Darunter Links zu den Songs „Here But I’m Gone“ von Curtis Mayfield aus 1997 und „How Can You Mend A Broken Heart“ von Al Green aus 1972. Ein „Großes tibetisches Mantra des Mitgefühls“ ist ihre letzte Veröffentlichung auf der Plattform, dazu ihre Worte „Für alle Mütter mit suizidalen Kindern“.

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Zuvor reagierte sie am gleichen Tag auf das Posting einer Twitterseite namens „Inspirational Quotes“, die dazu aufrief, zu sagen, wie das Leben gerade so verläuft, aber in Emojis. O’Connor reagierte mit einigen herzzerreißend schluchzenden Emojis, fügte ein Foto von sich mit Sohn an und schrieb dazu die Worte: „Ich lebe seither als untote Nachtkreatur… Er war die Liebe meines Lebens, das Licht meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige Mensch, der mich jemals bedingungslos geliebt hat. Ich bin verloren im Bardo ohne ihn.“

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16. Juli

Am 16. Juli veröffentlichte O’Connor einen Link zum Lied „America The Beautiful“ von Ray Charles. Dazu die Worte „Niemand sonst darf das singen. Die Strafe für das Aufnehmen von Sachen, die Ray geschmettert hat und die ihm gehören, sind mindestens 7 Jahre Zwangsarbeit bei gleichzeitiger Wiedergabe von Bing Crosby und Mariah Carey 24/7/365 in ohrenbetäubender Lautstärke.“

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Zu Mittag des gleichen Tages schrieb sie: „SO verdammt aufgeregt, Rudolf Nureyevs ,Don Quixote‘ in 14 Stunden und 17 Minuten zu sehen! Ich meine, einfach, oh mein Gott!!!“ Damit dürfte sie sich auf eine Ballettvorführung von Nureyevs „Don Quixote“ bezogen haben.

15. Juli

Am 15. Juli teilte Sinéad zahlreiche Tweets. Den ersten setzte sie um 18.42 Uhr ab und verwies auf ein Fake-Profil, das andere Nutzer:innen von ihr erstellt zu haben schienen. Nur zehn Minuten später folgte eine von ihr verfasste Warnung: „Ein extrem gestörter männlicher Sexualstraftäter hat sich auf Twitter als ich ausgegeben: Bitte lasst euch NIEMALS mit jemandem ein, der behauptet, ein Prominenter zu sein, ohne euch zu vergewissern, dass er derjenige ist, für den er sich ausgibt. Dies kann durch Kontakt mit dem Management abgesichert werden.“

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Drei Minuten darauf eine weitere Warnung O’Connors: „Außerdem gibt es einen Stalker. Weiblich. Gewalttätig: Auch hier gilt: Lasst euch NIEMALS mit jemandem ein, der behauptet, mich zu kennen, ohne mein Management zu fragen“.

Eine Minute darauf folgte eine Botschaft mit Zwinker-Smiley: „Denkt einfach daran … wenn die Menschen keine Arschlöcher wären, wären wir alle im Himmel“.

Immer noch 15. Juli: Sinéad hat sich noch nie Geld geliehen

Sie ergänzte ein paar Minuten später in einem Tweet: „Außerdem kann ich mit großem Stolz behaupten, dass ich nie jemanden um Geld gebeten habe oder von irgendjemandem aus irgendeinem Grund Geld angenommen habe, seit ich mit 18 aufgehört habe, finanzielle Unterstützung von meinem Vater zu benötigen. Ergo bin ich die letzte Frau auf Erden, die euch jemals um Geld bitten wird. Das ist eine Frage des Stolzes, meine Lieben.“

Und fügte an: „Ich bin der Typ Mensch, der kein Problem damit hätte, Toiletten zu schrubben, wenn ich Geld bräuchte. Das ist eine Frage des Stolzes. Seit 1985 bin ich zu 100 Prozent finanziell unabhängig. Das wird auch immer so bleiben. Es macht mir sogar Spaß, Toiletten zu schrubben“.

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Abschließend teilte sie eine Playlist, die sich „Radio Sinéad“ nennt. Dazu die Worte: „Ich werde jetzt noch die eine oder andere erstaunliche Playlist teilen. Diese wird am besten durchgemischt und nicht der Reihe nach abgespielt… viel Spaß.“

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12. Juli

Am Mittwoch, 12. Juli, teilte die 56-Jährige ein Bild, auf dem „Happy Dakini Day“ zu lesen ist. Eine „Dakini“ ist ein Geistwesen in der Mythologie des Tantra im Hinduismus und Buddhismus, welches die Seelen der Toten in den Himmel bringt.

Ein Nutzer kommentierte ihre Nachricht mit den Worten: „Bitte finde Frieden in deinem Herzen, Sinead. Kümmere dich um deine geistige Gesundheit. Ich finde, eine vegetarische Hare-Krishna-Mahlzeit ist ein sehr guter Start für den Weg des geistigen Wohlbefindens und der Gesundheit, der Friedensliebe und der Harmonie auf dem Planeten“. Woraufhin sie antwortete: „Danke. Ich habe bereits Frieden in meinem Herzen gefunden“.

Der restliche Juli auf Twitter: Sinéad O’Connor teilt ein Selfie-Video, um ihre Identität zu beweisen, und gibt Infos zu neuem Album und Tour

In den restlichen ersten Juli-Tagen teilte O’Connor zahlreiche Links zu Musikvideos, wie etwa den Song „Spellbound“ von Siouxsie and The Banshees. Auch dabei: Ein Selfie-Video, in dem sie ihren Follower:innen beweist, „sie selbst“ zu sein, mit den Worten:

„Hey, einige Leute haben mich gebeten, ein Video zu machen, um meine Identität zu beweisen … Nun, ich war die ganze Nacht wach und habe mir Hindu-Ästhetik-Bücher auf YouTube angehört. Und Madonnas Stylist sagte mir gerade, ich solle einen riesigen Schwanz essen, als ich fragte, ob sie rüberkommen würden… also komm damit klar.“

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Am 8. Juli veröffentlichte sie die News, nach London gezogen zu sein: „Hallo zusammen, bin vor Kurzem nach 23 Jahren Abwesenheit wieder nach London gezogen. Ich bin sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Ich beende bald mein Album. Veröffentlichung Anfang nächsten Jahres. Hoffentlich auf Tournee in Australien und Neuseeland gegen Ende 2024. Europa, USA und andere Territorien ab Anfang 2025.“

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Twitter-Nachrichten von 2022: Selbstzweifel und Trauer

Auf ihrem privaten Twitter-Account vermeldete die Sängerin am 8. Januar 2022 die traurige Nachricht: „Mein wunderschöner Sohn, Nevi’im Nesta Ali Shane O’Connor, das Licht meines Lebens, hat heute beschlossen, seinen irdischen Kampf zu beenden und ist nun bei Gott. Möge er in Frieden ruhen und möge niemand seinem Beispiel folgen. Mein Baby. Ich liebe dich so sehr. Bitte ruhe in Frieden“.

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Hier singt Sinéad O'Connor ein letztes Mal „Nothing Compares 2 U“

Kurz davor hatte die Musikerin, die mit dem Song „Nothing Compares 2 U“  weltberühmt wurde, nicht zum ersten Mal besorgniserregende Tweets auf Twitter abgesetzt. So schrieb die damals 55-Jährige : „Ich war von dem Tag an, an dem ich geboren wurde, eine Versagerin. Es ist nicht die Schuld meiner Eltern, meiner Familie oder meiner Kinder. Es ist meine. Gott hat mich falsch gemacht. Also schicke ich mich selbst zurück und finde den einzigen Menschen auf dieser Erde, der mich jemals wirklich geliebt hat“.

In einem weiteren Tweet schrieb O’Connor, sie wolle ihrem Sohn in den Tod nachfolgen, da das Leben ohne ihn keinen Sinn mehr mache.

Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich – auch anonym – an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/111 01 11.
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