So eine Banane klingt gar nicht übel

Carmen Mirandas fruchtige Hits liebte die Sängerin und „DSDS“-Jurorin Fernanda Brandao schon als Kind.

Die Frau auf dieser Plattenhülle vereint zwei meiner absoluten Vorlieben: die Freude an alten Shows, Filmen und Songs – und den Spaß an spektakulären Kostümen. Carmen Miranda stammt wie ich aus Brasilien und schaffte es, in den 40er-Jahren ein Star in Hollywood zu werden. Sie feierte große Erfolge mit Filmmusik, aber am bekanntesten ist sie für den Obstkorb auf ihrem Kopf. Die Frau auf dem Chiquita-Bananen-Aufkleber, das ist sie! Ihre größten Hits haben in Brasilien den Status von Volksliedern – aber zum richtigen Fan wurde ich erst, als wir schon nach Deutschland umgezogen waren. Mit neun sah ich die Brasilien-Revue „Oba Oba“ im Fernsehen. Da trat auch eine Carmen-Miranda-Imitatorin auf, in vollem Ornat und mit dem typischen, rasend schnellen Gesang. Ich war elektrisiert! Zum Glück hatte ich die Show auf Video aufgenommen und konnte sie immer und immer wieder anschauen. Wenn meine Mama nach Hause kam, hatte ich oft ihren halben Kleiderschrank ausgeräumt und tanzte mit Halsketten und hohen Schuhen durch die Wohnung. Mit elf begann ich dann, auf echten Bühnen zu stehen – wie heute noch.

Natürlich liebe ich auch ganz viel andere Musik, von Caetano Veloso bis John Lennon. Von den unzähligen Stars, mit denen ich nach den Shows tolle Abende verbracht habe, ist mir vor allem Pink in Erinnerung geblieben. Mit ihr und ihrer Entourage bin ich nach den „World Music Awards“ durch die Clubs von Monaco gezogen – bis wir uns irgendwann mit ein paar Flaschen Champagner im Pool meines Hotels wiederfanden. Der Typ für Stehpartys bin ich nicht: Ohne ein bisschen Action langweile ich mich zu Tode.

Aufgezeichnet von joachim hentschel

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