Spider Murphy Gang trauern um Ex-Schlagzeuger Franz Trojan

Die Gute-Laune-Hits seiner Band brachten ihm kein Glück. Nun ist Franz Trojan gestorben

Er war die tragische Figur der Spider Murphy Gang: Schlagzeuger Franz Trojan, der die Band gemeinsam mit Günther Sigl und Gerhard Gmell 1977 gründete. Bis 1992 sorgte er für den Rhythmus bei den bayrischen Gassenhauern mit New-Wave-Flair. Etwa „Skandal um Rosi“ oder „Schickeria“ – wie sich heute eine große Ultra-Fraktion beim FC Bayern nennt. Nun wurde bekannt, dass Trojan im Alter von 64 Jahren im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintford verstorben ist.

Bereits in seiner 2015 erschienenen Biografie „Hauptsache laut“ hatte Trojan über den Achterbahn-Kurs seines Lebens berichtet. „Schlagzeug, Skandale, Sperrbezirk: Mein Aufstieg mit der Spider Murphy Gang – und mein Abstieg ohne sie“ lautet der Untertitel. Die Münchner „Abendzeitung“ berichtet von einem verhängnisvollen Lebensstil mit Alkohol, Drogen und zeitweiliger Obdachlosigkeit. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ hatte Trojan von seiner verhängnisvollen Kokain-Abhängigkeit erzählt: „Das Gift war ja immer da. Überall, wo ich hinkam, die nächste Line. Mit Koks geht’s dir halt richtig gut, du bist gut drauf, wirst nie müde. Am Schluss war ich 24 Stunden am Tag auf Droge. Und das Gift war teuer.“

Im letzten Jahrzehnt lebte er in einem Wohnwagen auf dem Anwesen einer Musikproduzentin in Kamp-Lintfort. Dort konnte er seinen Zustand stabilisieren und fand wieder Spaß an der Musik. Sein Gesundheitszustand galt weiterhin als angeschlagen. Nun veröffentlichte Tourmanager Lothar Schlessmann eine Trauernotiz der Rest-Band. Dort heißt es kurz und knapp in schwarz-weißer Optik: „Die Spider Murphy Gang trauert um ihren Ex-Drummer Franz Trojan.“

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