Wer bei Spotify kaum gestreamt wird, geht bald leer aus

Der Streamingdienst will sein Vergütungssystem ändern. Unter anderem werden besonders Musiker:innen, die keine signifikanten Streaming-Zahlen generieren, betroffen sein.

Berichten zufolge soll der Streamingdienst Spotify Anfang 2024 einige Änderungen in ihrer Lizenzgebühren-Struktur vornehmen wollen. Neben Musiker:innen mit geringen Streaming-Zahlen werden auch diejenigen betroffen sein, die durch betrügerische Aktivitäten auffallen oder „White Noise“ und Naturklänge auf der Plattform hochladen.

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Die erste bisher vorgesehene Änderung des Vergütungssystems soll dazu führen, dass ein Song eine Mindestanzahl an Streams erreichen muss, bevor dieser vergütet wird. Dieser Schwellenwert, der bisher noch nicht klargestellt wurde, wird Berichten zufolge Songs demonetarisieren, die 0,5 % des gesamten Lizenzpools des Streamers erhalten haben. Laut Music Business Worldwide (MBW) wird dieses Geld über den Streamshare-Lizenztopf von Spotify umverteilt und an populärere Songs ausgezahlt.

Des Weiteren sollen Musikvertreiber, dessen Uploads auf der Plattform als betrügerisch eingestuft werden, Geldstrafen erhalten. Ebenso werden „White Noise“-Titel, die in die Kategorie des Rauschens und den Naturgeräuschen fallen, längere Spielzeiten erfordern, um Lizenzgebühren zu generieren. Die genaue Länge wurde bisher nicht klargestellt, genauso so ist noch nicht sicher, wie festgestellt wird, ob ein Titel in diese Kategorie fällt.

„Spotify entfernt sich von früherem Versprechen“

Zu den Änderungen sagt ein Sprecher von Spotify: „Wir prüfen ständig, wie wir Künstlern am besten dienen können, und besprechen regelmäßig mit Partnern Möglichkeiten zur Verbesserung der Plattformintegrität. Wir haben derzeit keine Neuigkeiten zu verkünden“.

Die Gewerkschaft „United Musicians and Allied Workers“ (UMAW) äußerte sich zu den geplanten Änderungen umgehend und kritisiert die geplanten Maßnahmen: „Musiker:innen haben Lösungen, um das Streaming zu beheben, aber Spotify hört nicht zu. Stattdessen schlagen sie Änderungen vor, die die Spitze der Pyramide noch weiter bereichern und es für arbeitende Musiker:innen noch schwieriger machen, vom Streaming zu profitieren“.

Die „Future of Music Coalition“ unterstütze ihre Kritik und fügte hinzu: „Dies ist eine ernsthafte Abkehr von der Art und Weise, wie der Dienst der Musikergemeinschaft beim Start präsentiert wurde, nämlich als gleiches Spielfeld, das alle Titel gleich behandelt. Im Laufe der Zeit hat sich Spotify immer weiter von diesem Versprechen entfernt“.

„X“-Beitrag der UMAW:

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