Steine aus dem Glashaus

Bei einigen Gelegenheiten hatte Redakteurin Birgit Fuß die Fantastischen Vier getroffen – diesmal waren die Musiker noch gar nicht mit den Aufnahmen zu ihren neuen Album fertig, als sie bereits in einem Stuttgarter Fachwerkhaus zu Interviews luden. Die Sonne schien in den Garten hinter dem Haus, wo Smudo und Thomas D gewohnt eloquent und selbstironisch über die jüngste Produktion plauderten, während Andy, der Schweiger der Vier, bereits von dannen schlurfte: „Ich habe eh nichts zu sagen.“ Smudo wunderte sich darüber, „was wir manchmal für Unsinn reden“.

Unter den Großkünstlern ist George Jones dem Altmeister Wolfgang Doebeling der liebste, in seiner Radiosendung „Roots“ kommt der in Deutschland wenig bekannte Country-Sänger auf weit über 1000 Einsätze – dafür muss auch ein Alter Meister lange stricken. Doebelings Adoration für Jones floss nun in seinen biografischen Essay, den er bereits lange vorbereitet hatte: „Full circle“ so der Autor, „in der 150. Ausgabe des deutschen RS musste George Jones gewürdigt werden.“

In derselben Ausgabe soll nun auch ein Idol betrachtet werden,das bisher in der Zeitschrift vernachlässigt wurde. „Wir werden uns über nichts mehr so einig sein, wie wir uns bei Jim Morrison einig waren“, stand früher über der Eingangstür der Redaktion – doch wie sich bald herausstellte, hatte die Strahlkraft des Jim Morrison bereits erheblich nachgelassen: Alle Redakteure hielten die anderen für veritable Doors-Fans, doch keiner war es tatsächlich. Was die Männer nicht wissen, das verstehen naturgemäß die älteren Mädchen: Birgit Fuß vertiefte sich noch einmal in das Doors-Gesamtwerk, den Katechismus ihrer Jugend-Jahre.

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