Taylor Swift schlägt Adele: „The Life of a Showgirl“ sprengt alle Rekorde

Rekord gebrochen: Taylor Swift übertrifft mit „The Life of a Showgirl“ sogar Adele. Erfahre, warum das Album trotz Kritik die Charts dominiert – jetzt lesen.

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Der Geldspeicher füllt sich weiter: Erste Zahlen aus den USA bewegen sich in der Millionen-Liga – und das nach nur fünf Tagen im Handel. Trotz durchwachsener Kritiken und enttäuschter Swifties hat Taylor Swift mit ihrem zwölften Studioalbum „The Life of a Showgirl“ einen neuen Meilenstein in der Geschichte der Popmusik erreicht.

Laut Zahlen des Branchenmagazins „Billboard“ und des Analyseunternehmens Luminate verzeichnete die „Schallplatte“ in der ersten Woche über 3,5 Millionen verkaufte Album-Einheiten – davon rund 3,2 Millionen physische und digitale Verkäufe, ergänzt durch 300.000 Streaming-Zähler.

Damit übertrifft Swift den bisherigen Rekord ihrer englischen Kollegin Adele, die mit ihrem Album „25“ im Jahr 2015 rund 3,38 Millionen Einheiten innerhalb einer Woche verzeichnete. Bemerkenswert: Swift erreichte diese Zahl innerhalb von nur fünf Tagen. Die endgültigen Verkaufszahlen für die erste Woche dürften also noch höher ausfallen.

Gemischte Reaktionen auf den Erfolg

Trotz des kommerziellen Rekorderfolgs ist die Rezeption von „Showgirl“ eher ambivalent. Kritiker wie Fans zeigen sich gespalten hinsichtlich der musikalischen Ausrichtung und der „thematischen Tiefe“. Die 34-jährige ehemalige Country-Musikerin äußerte sich dazu in einem Interview mit Talkmaster Zane Lowe auf Apple Music nach dem Motto „every press is good press“.

Egal ob Verriss oder Lobeshymne – Hauptsache, man bleibt im Gespräch. „Mir gefällt dieses latente Chaos. Wenn während der ersten Veröffentlichungswoche mein Name oder der Albumtitel fällt, dann hilft das – so funktioniert Showbusiness eben“, so die lebenskluge Swift. Kunst sei letztlich subjektiv, niemand könne oder solle darüber urteilen, was „richtig“ oder „falsch“ sei: „Wir Entertainer sind Spiegel – das ist unsere Aufgabe.“

Ein konzeptuelles Werk zwischen Pop und Selbstreflexion

Das neue Album, das stilistisch zwischen dramatischem Art-Pop, elektronischen Klanglandschaften und introspektiven Balladen pendelt, wird vielfach als konzeptuelles Werk interpretiert – eine Reflexion über die Konstruktion von Weiblichkeit, Bühne und Selbstinszenierung. Auch Swift selbst betont den langfristigen Charakter ihrer Arbeit: „Ich habe beim Schreiben immer mein Vermächtnis (Legacy) im Blick. Ich weiß, was ich geschaffen habe, ich liebe dieses Album – und mir ist klar, dass sich Perspektiven mit der Zeit verändern.“

Dass Swifts Musik häufig erst mit zeitlichem Abstand neu bewertet wird, sei Teil des kreativen Prozesses: „Ich höre oft von Fans, dass sie erst Jahre später den Zugang zu einem bestimmten Album finden – sei es Reputation oder Evermore. Showgirl ist in diesem Sinne keine Momentaufnahme, sondern ein Kapitel in einer fortlaufenden Geschichte.“

Künstlerische Konsequenz und Selbstbewusstsein

Mit „The Life of a Showgirl“ untermauert Taylor Swift nicht nur ihre kommerzielle Ausnahmestellung im Popbusiness, sondern betritt zugleich erneut künstlerisches Neuland – zwischen Selbstreflexion, Größenwahn und dem ständigen Spiel mit Image und Identität.]

Ralf Niemczyk schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.