Till Lindemann: Deshalb ist Solo-Single „Zunge“ keine Antwort auf Missbrauchsvorwürfe

Nach der Veröffentlichung des Songs mitsamt Schock-Musikvideo gab es viele Spekulationen. Jedoch gibt es aus zeitlichen Gründen keinen Zusammenhang zu den jüngsten Ereignissen.

Mit seinem neuen Solo-Song und dem dazugehörigen Video sorgte Till Lindemann mal wieder für Aufregung. In dem Clip lässt der Rammstein-Sänger allerlei schmerzhafte und gefährliche Aktionen über sich ergehen. Die Bilder im Video sowie der Text des Songs ließen vermuten, dass Lindemann hier mit seinen Kritiker:innen abrechnet. Jedoch kann dies aus chronologischen Gründen nicht zutreffen.

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Till Lindemanns „Zunge“ entstand schon vor den Missbrauchsvorwürfen

Im Musikvideo, welches mit einem Warnhinweis beginnt, ist zu sehen, wie sich Lindemann den Mund zunähen lässt. Auch ein waghalsiger Stunt, in dem er sich das Gesicht von echten Tigern ablecken lässt, führte der 60-Jährige selbst durch. Lindemanns Spiel mit der Selbstverstümmelung und Gefahr könnte man durchaus als Metaphern auf die Anschuldigungen der letzten Monate interpretieren: Der zugenähte Mund steht für den Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen. Der Stunt mit den Tigern sehen eventuell einige gar als eine Art sexuellen Akt, von dem gleichzeitig eine Gefahr ausgeht.

Ebenso lassen die Texte, wie es für Lindemann üblich ist, Spielraum für verschiedene Deutungen. So heißt es etwa in „Zunge“: „Das feine Wort war stets mein Feind/ So viele Worte nicht so gemeint/ So viel Sprache, so gemein/ So viele haben so viel geweint“

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Jedoch sind mögliche Zusammenhänge über Lindemanns Situation rein zufällig. Denn „Zunge“ sowie das Video sollen bereits 2019 entstanden sein, also vier Jahre vor den ersten Missbrauchsvorwürfen. In einem Interview bestätigte Zirkusdirektor Edgard Zapashny, der seine Tiger zum Dreh zur Verfügung stellte, das Entstehungsjahr des Clips. Da auch nicht davon auszugehen ist, dass Lindemann einen etwaigen Skandal erwartet hat, ist im Fall von „Zunge“ eher zu vermuten, dass er schlichtweg einfach nur wieder provozieren wollte.

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