Tony Visconti über den neuen Beatles-Song: „Die Streicherkomposition ist langweilig“

Tony Visconti ist der Meinung, dass er das Streicherarrangement für „Now And Then“ hätte schreiben sollen.

Dass im Jahr 2023 noch einmal eine neue Beatles-Single erscheint, ist durchaus eine Sensation. „Now And Then“ war der unvollendete Song von John Lennon, der nun von seinen Freunden und früheren Bandkollegen fertiggestellt wurde – auch mithilfe von KI. Paul McCartney produzierte „Now and Then” zusammen mit Giles Martin. Genutzt wurden John Lennons ursprüngliche Klavier- und Vocalspuren, George Harrisons Gitarrenaufnahmen aus den Anthology Sessions von 1995 sowie Ringe Starrs Gesangs- und Drumparts von 2022. Wäre es nach dem britisch-amerikanischen Musikproduzenten Tony Visconti gegangen, hätte der Song aber in Bezug auf die Streicher-Arrangements noch mehr Power gehabt.

Tony Visconti behauptet: Er hätte es besser gekonnt

Auf Facebook nahm der Produzent, der in der Vergangenheit unter anderem mit David Bowie und Paul McCartney gearbeitet hatte, kein Blatt vor den Mund. So sagte er: „Ich finde es wirklich toll, dass die Beatles dazu beigetragen haben, dass dies eine sehr sympathische Single geworden ist. Allerdings finde ich die Streicherkomposition langweilig. Als Arrangeur für das gesamte Orchestermaterial auf „Band On The Run“ hätte ich das Arrangement für dieses Stück schreiben sollen. Paul hat mich für BOTR eingesetzt, weil er die Streicherarrangements mochte, die ich für die T.Rex-Alben und -Singles geschrieben habe.“

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So entstand „Now And Then“

„Now And Then“ ist ein Song von John Lennon – der Musiker hatte kurz vor seinem Tod ein Demo davon aufgenommen. In den Neunziger-Jahren übergab Yoko Ono die Aufnahme dann an Paul McCartney. 1995 bemühte man sich schon einmal, einen weiteren Beatles-Song aus dem Material zu machen. Da sich Lennons Stimme jedoch nicht gut aus dem Demo isolieren ließ, wurde die Idee schließlich auf Eis gelegt. Mit der heutigen Technologie (diese kam schon bei Peter Jacksons achtstündiger Beatles-Doku „Get Back“ zum Einsatz) ließ sich der Vocal-Part nun von den Klaviertönen separieren. Was man hört, ist daher tatsächlich John Lennon – keine von künstlicher Intelligenz kreierte Stimme.

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