Unkalkuliert und liebevoll

EXPERIMENTAL POP BAND: Bonsai-Sounds

Die Bristoler würden sich den Charts gar nicht verwehren. Ihr Name tut es: Seit Erscheinen ihres Debüts „Discgrotesque“ ist die Experimental Pop Band Gegenstand allerlei Theoretisierens. Lupenreiner Pop sei das, aber nicht der aus dem Radio, sondern der gute, wahre, als künstlerisches Statement konzipierte. Alles Unsinn, wehrt sich Sänger und Gitarrist Davey Woodward.

„Diese Vorstellung von einem Künstler, der aus einer ironischen Distanz heraus mit irgendwelchen Zitaten um sich wirft, ist mir ganz fremd“, behauptet er. Die Mixtur aus Discoverweis, Indie-Schräge und Bonsai-Pop entspringe ganz im Gegenteil einer echten Liebe für die belehnten Klänge, betont Woodward. „Ich versuche nach Leibeskräften, nicht clever zu sein. So entstehen jedenfalls die gelungenen Momente.“

Von solchen gibt es auf dem dritten Album „The Tracksuit Trilogy“ einige – auch wenn das säuselnde Produktionsdesign aus fiependen Synths und tippelnden Trommeln mancherorts fleischlos bleibt. Woodward, der seine Musik für den gemeinen Konsumenten gar nicht unzugänglich findet, träumt: „In einer idealen Welt könnten wir gut neben Westlife und S Club7 ganz oben in den Charts stehen.“

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