Walmart verkauft keine Ego Shooter mehr – aber Waffen gibt es weiterhin

Nach der tödlichen Attacke in einem Supermarklt in El Paso nimmt der größte Fisch im US-Einzelhandel Hunderte Videospiele aus dem Sortiment. Waffen und Munition kann man hingegen weiter kaufen.

Das Thema Waffen ist in den USA derart giftig aufgeladen, dass die Diskussion darüber für europäische Gemüter längst schizophrene Formen angenommen hat.

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Nach heftigen Auseinandersetzungen mit Waffengewalt in El Paso (Texas) und Dayton (Ohio), die möglicherweise von rechtsextremen Gedanken motiviert waren, wird die Einschränkung für den Verkauf von Waffen erneut politisch debattiert.

Anscheinend werden aus der bedenklichen Situation – in den USA sind nach Einschätzungen 300 Millionen Waffen im Umlauf, kein anderes Land erlebt so viele Massaker mit Schusswaffen – immer noch die falschen Schlüsse gezogen.

#BoycottWalmart: Walmart unter Beschuss

So entschied die US-Warenhauskette Walmart nach den jüngsten Anschlägen, gewaltverherrlichende Videospiele und Filme aus dem Sortiment zu nehmen. Sie stehen seit Jahren in Verruf, vor allem junge Männer zu verrohen und so erst zu Attentätern zu machen, auch wenn ein konkreter Zusammenhang zwischen Spielekonsum und dem Hang, gewalttätig zu werden, wissenschaftlich seriös noch nicht nachgewiesen werden konnte.

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Nun können Walmart-Kunden keine Ego Shooter und Kampfspiele mehr erwerben. Auch Videogames, die von der Tierjagd handeln (in den USA sehr beliebt), werden zukünftig nicht mehr verkauft. Filme wie „Stirb langsam“ bleiben zudem im Lager, blutrünstige Horrorfilme sowieso.

Eines bleibt jedoch erhalten: In jedem größeren Walmart wird es auch in Zukunft weiterhin Waffen und Munition zu kaufen geben, auch wenn sich einige Mitarbeiter zuletzt dafür einsetzten, dass auch hier ein Riegel vorgeschoben wird. Bisher ohne Erfolg.

In den vergangenen Tagen wurde vor allem über soziale Netzwerke dazu aufgerufen, Walmart zu boykottieren.

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