We are Sorry: Amnesty bittet Iggy Pop um Entschuldigung für gefälschte Folterbilder

Amnesty International hat sich bei Iggy Pop für Bilder entschuldigt, auf denen er mittels Fotomontage schwer zugerichtet ausgesehen hatte. Ziel der Kampagne war, auf die Folgen von weltweiter Folter aufmerksam zu machen.

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Vor einigen Tagen kamen Bilder ans Licht, mit denen Amnesty International auf das Thema Folter aufmerksam machen wollte. Wie bereits in vielen anderen Werbekampagnen der Wohltätigkeitsorganisation kamen dafür Prominte zum Einsatz, nur dass sie in diesem Fall kaum in einem positiven Licht dargestellt wurden. So sind der Dalai Lama, Karl Lagerfeld und eben auch Iggy Pop schwer zugerichtet und mit blutigen Wunden und blauen Flecken zu sehen – kombiniert mit einer provokanten Bildunterschrift.

So hieß es auf dem Bild mit dem geschundenen Stooges-Sänger: „Justin Bieber ist die Zukunft des Rock’n’Roll”. Der Dalai Lama sagte: “Ein Mann, der mit 50 noch keine Rolex besitzt, hat sein Leben verschwendet” und Karl Lagerfeld wurde in den Mund gelegt, dass das Hawaii-Hemd und Flip-Flops der Höhepunkt der Eleganz seien.

In einem Statement hat sich Amnesty International nun bei Iggy Pop für die nicht autorisierte Verwendung seines Gesichts entschuldigt – wie der 67-Jährige auf seinem Twitter-Account mitteilt. In der Entschuldigung schreibt Amnesty International:

„Um die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema ‚Folter‘ zu lenken, hat Amnesty International ein Bild von Iggy Pop benutzt, ohne seine Zustimmung dafür einzuholen. Obwohl wir mit gutem Willen gehandelt haben, bitten wir für diese Entscheidung um Entschuldigung. Das übergeordnete Ziel der Kampagne ist es die Menschen auf die Folgen von Folter aufmerksam zu machen. Studien zufolge gibt es schockierenderweise eine Reihe von Personen, die glauben, dass ‚Folter manchmal von Nutzen ist‘, 36 % der Leute denken, dass Folter sogar in manchen Fällen gerechtfertigt sei. Das ist inakzeptabel und wir wollten die Wahrheit mit der Botschaft illustrieren, dass ein Mann, der gefoltert wird, alles sagen würde, um von den schrecklichen Taten verschont zu werden. Dafür nutzten wir provokative Bilder und Statements, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Außerdem wollen wir klarstellen, dass unsere Darstellung, Iggy Pop würde glauben, dass Justin Bieber die Zukunft des Rock’N’Roll sei, nicht die persönliche Meinung von Iggy Pop widerspiegelt, aber Teil des kreativen Prozesses für diese Kampagne und ironisch gemeint war.“

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